Deutsche Bahn druckt immer mehr und größere Ersatzteile im 3D-Drucker

Die Deutsche Bahn erhält immer mehr Ersatzteile aus dem 3D-Drucker, auch große und schwere. Inzwischen sind es über 100.000 – die Datenbank mit Vorlagen wächst.

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(Bild: Markus Mainka/Shutterstock.com)

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Die Deutsche Bahn nutzt für ihren Bedarf immer mehr Ersatzteile aus dem 3D-Drucker. Was 2015 mit dem ersten gedruckten Kleiderhaken begann, ist inzwischen auf rund 100.000 Bauteile aus dem Drucker angewachsen. Darunter seien längst betriebsrelevante, große Teile mit einem Gewicht von mehr als 500 kg, teilte die DB am Samstag mit. Doch nicht das Drucken oder die große Zahl der Teile seien die Herausforderung, sondern die Digitalisierung der Baupläne – was Voraussetzung für den 3D-Druck ist.

Deshalb baut die DB mittlerweile eine Datenbank auf, in der die digitalen Abbilder der benötigten Bauteile gespeichert sind. Von derzeit etwa 1000 Bauteilen soll diese Datenbank bis 2030 auf 10.000 Teile anwachsen – das wären dann ungefähr 10 Prozent der Bauteile, die für die Instandhaltung aller Fahrzeuge benötigt werden, teilte das staatseigene Verkehrsunternehmen mit. Mit dem 3D-Druck spare die DB nach eigener Aussage Zeit, Kosten und Ressourcen, weil das "digitale Warenlager" erlaube, Ersatzteile quasi auf Knopfdruck zu produzieren, sagte Daniela Gerd tom Markotten, im Vorstand der DB zuständig für Digitalisierung und Technik. Dadurch umgehe man Lieferengpässe und lange Lieferzeiten.

Die Lieferzeit etwa für ein Getriebegehäuse für eine Rangierlok könne per digitaler Herstellung von zehn Monaten auf zwei Monate verkürzt werden. Die Technik spare zudem Ressourcen, weil anders als beim spanenden Verfahren die Ersatzteile nicht aus einem großen Metallblock mit viel Restmaterial gefräst werden. Die Bahn betreibt eigenen Angaben zufolge eigene Drucker, setzt aber vor allem auf ein Partnernetzwerk mit mehr als 140 Unternehmen.

(tiw)