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Deutsche Welle und BBC wieder in Athen empfangbar

Die Proteste nach der Schließung des Rundfunksenders ERT halten weiterhin an. Immerhin lassen sich in der griechischen Hauptstadt nun wieder öffentlich-rechtliche Sender aus dem Ausland empfangen.

Zwölf Tage nach der Schließung des griechischen staatlichen Rundfunks ERT sind am Sonntag auf den TV-Bildschirmen im Raum Athen wieder öffentlich-rechtliche Sender aus europäischen Staaten erschienen. Es handelt sich um die Deutsche Welle (DW), die britische BBC und das griechisch-zyprische Staatsfernsehen RIK. Experten werteten dies in griechischen Nachrichtensendern als Schritt zu einem Notprogramm – einer Etappe auf dem Weg zur Bildung eines neuen staatlichen Fernsehens in Griechenland.

Regierungschef Antonis Samaras hatte im Rahmen der Etatsanierung den Staatsrundfunk am 11. Juni schließen lassen. Damit wurde auch die digitale Übertragung der ausländischen Sender auf Frequenzen des Staatsrundfunks eingestellt. Stattdessen liefen nur Testbilder. Seit einigen Tagen ist auch der Parlamentssender "Vouli" wieder zu empfangen, der hauptsächlich die Tagungen des Parlamentes überträgt.

Samaras plant ein neues Staatsfernsehen mit rund 1000 statt bislang 2700 Angestellten. Die ERT-Angestellten lehnen dies ab und verurteilen [1] die Schließung ihres Senders als Angriff auf die demokratischen Strukturen Griechenlands. Sie halten die Rundfunkzentrale besetzt und sendeten via Internet ein Protestprogramm. Aktuell befindet sich die offizielle Webseite [2] des Senders allerdings "under construction". Die ERT-Schließung hatte zum Ausscheiden der Demokratischen Linken aus der Regierungskoalition geführt und macht eine Umbildung des Kabinetts nötig. (hag [3])


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Links in diesem Artikel:
[1] http://roarmag.org/2013/06/closure-ert-greece-threat-democracy/
[2] http://www.ert.gr/
[3] mailto:hag@ct.de