Deutscher Games-Markt: Höhere Durchschnittspreise treiben Umsatz nach oben

Der deutsche Games-Markt hat 2023 noch einmal zugelegt. Zwar haben Deutsche insgesamt weniger Spiele gekauft, doch die Durchschnittspreise sind gestiegen.

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Gamer mit Playstation-Controller

Spiele-Verkaufszahlen sind 2023 in Deutschland hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

(Bild: Shutterstock.com/Tero Vesalainen)

Lesezeit: 3 Min.

Deutsche haben 2023 weniger Spiele gekauft als noch 2022. Das geht aus Zahlen von GfK und data.ai hervor, die der Branchenverband game am Dienstag vorgestellt hat. Der Umsatz mit dem Verkauf von Videospielen ist trotzdem gestiegen, weil die Durchschnittspreise für die gekauften Games höher waren.

Insgesamt ist der Spielemarkt in Deutschland 2023 um 6 Prozent auf knapp 10 Milliarden Euro gewachsen. Den Zahlen zufolge gehörten die erstmals ohne Engpässe verfügbaren aktuellen Spielkonsolen neben den In-App-Käufen zu den größten Wachstumstreibern.

Trotz des Wachstums blickt die Branche auch mit Sorgen auf die Zahlen. "Der genaue Blick zeigt, wie herausfordernd die Zeiten für Games-Unternehmen aktuell sind", sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. Denn gerade bei den Spieleverkäufen seien die Erwartungen angesichts mehrerer hochkarätiger Releases höher gewesen. Das bekämen auch Unternehmen in Deutschland zu spüren, sagt Falk – und wiederholt seine Forderung nach einer erneuerten Games-Förderung, die seit knapp einem Jahr auf Eis liegt. In den vergangenen Monaten musste international zahlreiche Entwicklerstudios schließen oder Mitarbeiter entlassen. In Deutschland musste etwa Piranha Bytes schließen, während Innogames sich von 75 Angestellten trennte.

Der Gaming-Markt in Deutschland ist 2023 erneut gewachsen. Allerdings bereiten die Zahlen der Branche auch Sorgen.

(Bild: game)

Rückgänge gab es nicht nur bei der Anzahl der gekauften Games, sondern auch bei Spiele-PCs und Laptops. Während 2022 noch 660 Millionen Euro mit dem Verkauf von Spiele-PCs umgesetzt wurden, lag der Wert 2023 nur noch bei 547 Millionen Euro – ein Rückgang von 17 Prozent. Auch beim Zubehör für Spiele-PCs, dem der Branchenverband auch Komponenten wie Grafikkarten zurechnet, zeigen die Marktzahlen geringere Umsätze.

"2023 war das erste Jahr seit langem, indem alle aktuellen Spielekonsolen im Handel gut verfügbar waren. Das enorme Umsatzplus zeigt dabei, wie groß der Nachholbedarf bei den Spielerinnen und Spielern war", sagt game-Geschäftsführer Falk. "Bei den Spiele-PCs gab es hingegen einen deutlichen Umsatzrückgang. Viele Gamerinnen und Gamer hatten bereits während der Corona-Pandemie in ihre PCs- und Laptops investiert. Hier scheinen sich viele technisch vorerst gut ausgerüstet zu sehen."

Die Zahlen zeigen erneut, wie profitabel sogenannte Live-Service-Games sind – Online-Spiele, die regelmäßig aktualisiert werden und sich über wiederholte Ausgaben von Spielern für Zusatzinhalte finanzieren. 2023 wurden 4,75 Milliarden Euro mit In-Game- und In-App-Käufen umgesetzt, während der Umsatz mit dem Verkauf von Videospielen nur 1,1 Milliarden Euro umgesetzt hat. Die großen Umsatztreiber bleiben also beliebte Live-Service-Games, die schon länger auf dem Markt sind – darunter etwa "Fortnite", "Rocket League" und "League of Legends".

(dahe)