Deutschland bei Patentanträgen an der europäischen Spitze

Das Europäische Patentamt hat seine Statistiken für das Jahr 2012 veröffentlicht: Deutschland liegt bei den europäischen Patentanträgen vorne, weltweit liegt die BRD nach den USA und Japan auf Platz drei. Bei den Unternehmen führt Samsung.

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Von
  • Gilles Lopez

Das Europäische Patentamt (EPA) veröffentlicht alljährlich Statistiken über die Anzahl und Verteilung von Patent-Anmeldungen auf die verschiedenen Länder und Bereiche. Nun gab das Amt die Zahlen für das Jahr 2012 bekannt.

2012 gingen insgesamt 257.744 Anmeldungen ein. Das ist eine Steigerung von 5,2 Prozent gegenüber 2011 (244.934) und seit Bestehen des EPAs der höchste Wert. 36,5 Prozent der Patentanträge kamen aus Europa (2011: 37,5 Prozent), 63,5 Prozent aus nichteuropäischen Ländern (2011: 62,5 Prozent). Die USA führen die Statistik mit 24,6 Prozent an, dicht auf gefolgt von Japan mit 20,1 Prozent und Deutschland mit 13,3 Prozent. In Europa belegt Deutschland die Top-Position, gefolgt von Frankreich mit 4,7 Prozent und der Schweiz mit 3,2 Prozent.

Die höchsten Zuwachsraten legte Asien mit China (11,1 Prozent), Korea (9,3 Prozent) und Japan (9,1 Prozent) vor. China liegt im absoluten Klassement mit 7,3 Prozent aller Patentanträge auf Platz 4, Korea mit 5,6 Prozent auf Platz fünf.

Bei den Unternehmen führt Samsung und damit zum ersten Mal ein asiatisches Unternehmen, gefolgt von Siemens und BASF. Mit ZTE ist nun auch ein chinesisches Unternehmen in den Top Ten vertreten. Der Telekommunikationszubehör- und Netzwerkspezialist nimmt 2012 den zehnten Platz ein (2011: Rang 43). Bosch schaffte es auf Platz 6, Ericsson auf Platz 9.

In acht der zehn wichtigsten Technologie-Bereichen dominieren europäische Unternehmen, insbesondere im Transport-Sektor, zu dem auch der Automobilbau gehört: 60 Prozent aller Anmeldungen kamen aus Europa. Bei der Medizintechnik hingegen liegen die USA mit 42 Prozent vorne, auch bei den Computer- und IT-Patenten führen die USA und Asien.

Das EPA hat rund 7000 Mitarbeitern und ist eine der größten europäischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Der Hauptsitz ist in München; Niederlassungen gibt es in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Gegründet wurde es, um die Zusammenarbeit europäischer Staaten im Patentwesen zu fördern. Das zentrale Erteilungsverfahren ermöglicht Erfindern, Patentschutz in einigen oder allen EPA-Mitgliedsstaaten zu beantragen. (gil)