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Die Metro will nicht sexuell sein

Joerg Heidrich

Die Metro AG sieht in der Registrierung und Nutzung der Domain metrosexuals.de eine Verletzung der eigenen Rechte.

Die Registrierung und Benutzung der Domain metrosexuals.de soll die Kennzeichnungsrechte der Metro AG [1] verletzen. Dies findet zumindest das Unternehmen selbst und ließ den Betreiber der Domain, Alexander Staufenbiel, von der eigenen Rechtsabteilung abmahnen [2].

Der Betreiber soll per Unterlassungserklärung auf die weitere Nutzung dieser Domain verzichten und diese "löschen". Anderenfalls würde die Metro AG "weitere Schritte" gegen den Betreiber einleiten und Schadensersatz geltend machen. Staufenbiel kündigte in einer Pressemitteilung [3] bereits an, den Ansprüchen der Metro AG nicht nachzukommen und seine Domain weiter zu nutzen.

Metrosexualität [4] ist ein von der Werbeindustrie geprägter Begriff für besonders hedonistische Männertypen. Als "Muster-Metrosexueller [5]" gilt der Fußballspieler David Beckham.

Der Berliner Rechtsanwalt Thorsten Feldmann [6] hält in einem Gespräch mit heise online die Abmahnung für unbegründet. Schon mangels Waren- und Dienstleistungsähnlichkeit bestünde keine Verwechselungsgefahr zwischen den Bezeichnungen "Metro" und "metrosexuals.de". Daneben mangele es an einer markenmäßigen Nutzung der Bezeichnung. Schließlich scheide nach Feldmann auch ein Bekanntheitsschutz aus, da keine Assoziationen zu dem Unternehmen hervorgerufen werden, die die Wertschätzung der Marke "Metro" ausnutzen oder beeinträchtigen könnten. (Joerg Heidrich) / (hob [7])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-88291

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.metro.de
[2] http://www.kommunikationskauf.de/abmahnung/metro-vs-metrosex.htm
[3] http://www.kommunikationskauf.de/abmahnung/pressemitteilung.htm
[4] http://morgenpost.berlin1.de/archiv2003/030628/feuilleton/story613017.html
[5] http://www.rp-online.de/public/article/wissenschaft/sonstiges/14423
[6] http://www.jbb.de/
[7] mailto:hob@ct.de