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Die Waffen des Widerstands

Lars Bremer

Kampagnen gegen die Globalisierung sind ohne die Technik global agierender Unternehmen unmöglich.

Was kann man mit einem Windows-Rechner von Compaq und einem HP-Drucker alles machen? Zum Beispiel Kampagnen gegen die Globalisierung organisieren. Einer der Kreuzzügler wider international agierende Konzerne, Han Soete, nennt das "eine sehr pragmatische Entscheidung". So zumindest zitiert ihn heute das Wall Street Journal. Soete, der beruflich Web-Design lehrt, gehört zu den Initiatoren des "Summer of Resistance". Organisiert wird dieser über verschiedene Internetseiten [1], auf denen unter anderem zu gewaltlosen Demonstrationen in verschiedenen Städten Europas aufgerufen wird, etwa in Göteborg, wo es trotzdem zu Ausschreitungen kam.

Soete meint, dass die Kampagne gegen Globalisierung ohne das Internet, also ohne die Technik der Unternehmen, gegen die sich der Protest eigentlich richtet, unmöglich wäre. "In allen Revolutionen haben die Leute die Waffen ihrer Feinde benutzt", sagte Timothy Genot, ein Mitarbeiter von Soetes unabhängiger Mediengruppe "IndyMedia", mit leisem Anklang an Marx' "Totengräber des Kapitalismus". Trotzdem wollen die Aktivisten nach Möglichkeit vermeiden, den bekämpften Firmen zusätzlichen Profit zu verschaffen, daher werde, wo irgend möglich, Open-Source-Software eingesetzt. (lab)


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https://www.heise.de/-36435

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[1] http://www.protest.net/