Dienstag: Noch keine Einigung bei KI-Verordnung, Tesla-Werk in Mexiko ungewiss

EU sucht gemeinsame Linie + Tesla-Werk in Mexiko verzögert sich + Probenbehälter nicht zu öffnen + Lebenszeit für Sonden verlängert + Ermittlungen gegen Foxconn

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Künstliche Intelligenz, dazu Text: DIENSTAG KI-Verordnung, Tesla-Gigafactory, Osiris-Rex, Voyager-Sonden & Foxconn-Ermittlungen

(Bild: KI Stable Diffusion / heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Vor einem entscheidenden Treffen heute ringt die Europäische Union um eine Einigung bei der geplanten KI-Verordnung. Das EU-Parlament will streng regulieren; Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, und die Wirtschaft warnen vor zu strenger Regulierung. In Mexiko sorgt die geplante Tesla-Gigafabrik für Aufregung. Auch Monate nach der Standortentscheidung wurde immer noch nicht der Grundstein gelegt. Zuletzt meldete sich Tesla-Chef Elon Musk mit Bedenken. Und der Probenbehälter, den die NASA-Sonde Osiris-Rex vom Asteroiden Bennu zur Erde mitgebracht hat, lässt sich nicht öffnen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das EU-Parlament hat im Juni seine Linie zum geplanten KI-Verordnung ("AI Act") der Europäischen Union (EU) festgelegt. Dienste wie ChatGPT sollen demnach zwar nicht von vornherein als hochriskant eingestuft, aber trotzdem besonders streng reguliert werden. Europäische Top-Manager und auch die Bundesregieung warnen, zu strenge Regeln gefährdeten die technologische Souveränität. Letztlich muss der Entwurf der KI-Vorschriften vom Europäischen Parlament und den EU-Mitgliedstaaten gebilligt werden. Vor einer entscheidenden Sitzung am heutigen Dienstag sind verschiedene Punkte im Zusammenhang mit den neuen Regeln für künstliche Intelligenz (KI) zwischen den europäischen Gesetzgebern aber weiter umstritten. Die spanische Ratspräsidentschaft bemüht sich um einen Kompromiss, da ansonsten der gesamte Zeitplan in Gefahr zu geraten droht. EU: Suche nach Kompromiss bei KI-Verordnung

Im März hatte der US-Elektroautobauer Tesla mit viel Tamtam eine Megafabrik im Norden angekündigt, ohne jedoch einen Zeitplan für den Bau oder Details zu nennen. Die Rede ist von einer Investitionssumme in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar. Der Standort in der Nähe der Millionenmetropole Monterrey hatte sich aufgrund seiner Nähe zu Texas und wegen der verfügbaren Infrastruktur und Arbeitskräfte als beste Option herauskristallisiert. Trotz Wassermangels in der Region hatte die Regierung in Mexiko-Stadt grünes Licht gegeben. Doch das Unternehmen hat noch immer nicht mit dem Bau begonnen. Zuletzt hatte es sogar Gerüchte gegeben, Tesla würde gar kein Werk in Mexiko errichten. Auch Tesla-Chef Elon Musk äußerte Bedenken und erinnerte an die Krise großer US-Autohersteller im Jahr 2009 als warnendes Beispiel. Diskussionen um geplantes Tesla-Werk in Mexiko

Insgesamt mehr als 250 Gramm an Gesteinsproben hat die NASA-Sonde Osiris-Rex vom Asteroiden Bennu zur Erde mitgebracht. Das ist weit mehr als die 60 Gramm, die die Sonde mindestens zur Erde bringen sollte. Doch an den Großteil des Materials kommt die NASA derzeitv noch nicht heran. Bei der Entnahme der Proben stockt es. Mit den an dem Probenbehälter zugelassenen Werkzeugen lässt sich der nämlich nicht öffnen. In den nächsten Wochen soll das Team eine neue Vorgehensweise ausarbeiten und einüben, um an die Probe zu kommen. Osiris-Rex: Probenbehälter lässt sich mit verfügbarem Werkzeug nicht öffnen

Noch im Weltraum unterwegs sind die beiden Voyager-Sonden der NASA. Die waren 1977 im Abstand von 16 Tagen gestartet worden und konnten eine seltene Konstellation ausnutzen, in der die vier größten Planeten des Sonnensystems einander besonders nahe kamen. Beide besuchten zuerst den Jupiter und holten an ihm Schwung zum Saturn, wo sich ihre Wege trennten: Voyager 1 katapultierte sich dort raus aus der Ebene des Sonnensystems, Voyager 2 zum Uranus und Neptun. Vorgesehen war ursprünglich lediglich eine vierjährige Mission, inzwischen sind sie 45 Jahre unterwegs und noch immer aktiv. Um das Ende weiter aufzuschieben, wurde eine Änderung vorgenommen. Voyager-Sonden: Weniger präzise Ausrichtung auf Erde soll Lebenszeit verlängern

In China wurden gegen den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn eine Steuerprüfung und eine Untersuchung der Landnutzung eingeleitet. Die Hintergründe sind unklar, aber in Medienberichten wird mehrfach auf die politischen Ambitionen des Firmengründers Terry Gou verwiesen. Dieser hatte sich 2019 aus der Konzernspitze zurückgezogen und war ein Jahr später zum ersten Mal bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl in Taiwan angetreten, konnte sich da aber nicht durchsetzen. Bei den anstehenden Wahlen tritt Gou als unabhängiger Kandidat an. Foxconn: Ermittlungen in China schicken Aktien ins Minus

Auch noch wichtig:

  • Die Big Brother Awards 2023 in Wien wurden abgesagt. Die Gründe waren zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

(akn)