Digia gibt Vorschau auf "Boot to Qt"

Das Softwareunternehmen kombiniert Androids Basisschicht mit dem UI-Framework von Qt zu einer kommerziellen Plattform, die besonders bedienfreundliche Nutzeroberflächen nun auch auf eingebetteten Geräten und Einheiten verfügbar machen soll.

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Von
  • Julia Schmidt

Unter dem Codenamen "Boot to Qt" hat Digias Qt-Team in den letzten Monaten an einem kommerziellen Angebot zum Erstellen von Benutzeroberflächen für Embedded Devices gearbeitet. Die jetzt bereitgestellte Technologievorschau nutzt die unteren Schichten der quelloffenen Android-Plattform in Verbindung mit einem auf dem Qt-Framework aufbauenden UI-Stack. Java-Anwendungen und die Java-Engine Dalvik ersetzt Boot to Qt mit QML-Anwendungen und Qt.

Der Software-Stack umfasst Qt Core, Qt GUI, Qt Network, Qt XML, Qt QML, Qt Quick, Qt Quick Controls, Qt Graphical effects und zusätzliche Funktionen wie eine virtuelle Tastatur oder Optionen zum Neustarten oder Steuern der Leistung betreffender Einheiten. Momentan gibt es den Stack von Boot to Qt nur als Single-Process-Ausführung, die mit einem Launcher, der QML nutzt, andere QML-Anwendungen starten kann. Zwar ist in der Ankündigung die Rede davon, dass es bereits erste Tests zum Unterstützen mehrerer Prozesse gab, allerdings ist diese Funktion nicht für Version 1.0 vorgesehen. Ebenso verhält es sich mit Multimedia und Webkit, da die Entwickler den Software-Stack momentan für leistungsfähig genug halten.

Im jetzigen Zustand unterstützt die Technologievorschau Google Nexus 7, Beagle Board xM und Boundary Devices SabreLite. Teil des bereitgestellten SDK ist auch ein mit VirtualBox arbeitender Simulator. In einem Demonstrationsvideo lässt sich ansehen, wie QML-Code in Qt-Creator erstellt wird und auf dem Simulator und einem angeschlossenen Gerät läuft.

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Als Unterbau für das UI-Framework dient zur Zeit zwar eine Android-Basisschicht, die das Portieren auf verschiedene Hardware erleichtert, allerdings erhoffen sich die Entwickler im Laufe des Sommers einen ähnlichen Softwarestack für "traditionelles Embedded Linux" bereitstellen zu können. Die momentane Version der Plattform braucht auf auf einem Nexus 7 ihren Angaben zufolge 12 Sekunden zum Booten, während Android 30 Sekunden benötigt. Der Grund hierfür liegt unter anderem an geringeren Anzahl an Diensten, die Boot to Qt laden muss: Die Entwickler sind der Meinung, dass nicht alle von Android zur Verfügung gestellten Dienste im Embedded-Bereich sinnvoll sind.

Interessierte Entwickler finden mehr Informationen auf Digias Produktseite. Dort lässt sich auch eine Testversion von Boot to Qt anfragen. Das erste offizielle Release ist zum Ende dieses Jahres geplant. Trotz der verwendeten quelloffenen Bestandteile wird es sich hierbei um ein kommerzielles Angebot ohne freigegebenen Quellcode handeln. (jul)