Disney verlangt Auflagen für Fusion AOL/Time Warner

Walt Disney hat von der FCC gefordert, einem fusionierten Konzern AOL-Time-Warner Wettbewerbsbeschränkungen "unwiderruflich" zu verbieten.

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Von
  • Christian Rabanus

Der Disney-Konzern, Inhaber von ABC TV, hat in einer Eingabe an die US-amerikanische Federal Communication Commission gefordert, dass einem fusionierter AOL-Time-Warner-Konzern "unwiderruflich" verboten wird, ungenehme Inhalte oder Internet Service Provider zu blocken. Schon seit einiger Zeit verlaufen die Verhandlungen zwischen Time Warner und Disney über die Konditionen, unter denen Disney das Breitband-Kabelnetz von Time Warner nutzen kann, in sehr gespannter Atmosphäre. Die Auseinandersetzung eskalierte, als Time Warner Anfang Mai das Programm von ABC TV in elf US-amerikanischen Städten für eineinhalb Tage aus seinem Kabelnetz aussperrte.

Disney und andere Medienunternehmen haben genauso wie viele Verbraucherschutz-Gruppen in der letzten Zeit immer massiver ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, dass der AOL-Time-Warner-Konzern zu große Macht über das Breitband-Kabelnetz habe und als "Torwächter" agieren könnte. Sie befürchten, dass die Fusion der Pluralität auf dem Medienmarkt schaden wird. Andere Unternehmen wie iCast und TribalVoice, die beide Messenger-Dienste anbieten, haben ähnliche Bedenken. Die beiden genannten Anbieter stören sich vor allem daran, dass AOL fremde Messenger-Clients blockt.

AOL und Time Warner winken aber ab. Kathy McKiernan von AOL betonte, dass das Bestreben beider Konzerne, die Medienpluralität zu fördern und freien Zugang zu ihren Netzen zu gewährleisten, gar nicht größer sein könnte. (chr)