Dreidimensional zeichnen mit 3Doodler

Die Firma WobbleWorks hat einen 3D-Druckkopf in Stiftform entwickelt. Anstelle eines 3D-Druckers benötigt man nur eine ruhige Hand, um Objekte und Skulpturen in die Luft zeichnen zu können.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Philip Steffan

Die amerikanische Firma WobbleWorks will Malen und Zeichnen in die 3. Dimension holen: Der 3Doodler ist ein dicker Stift von der Größe einer Banane, darin steckt der Druckkopf eines 3D-Druckers, der eine halbflüssige Plastikschnur abgibt. Mit diesem Material sollen sich dreidimensionale Objekte von Hand erzeugen lassen.

Der anhaltende 3D-Druck-Trend lohnt sich für die Erfinder: Ihr Produkt ist noch ein Prototyp, über die Crowdfundingplattform Kickstarter haben sie aber bereits innerhalb weniger Stunden ihr Finanzierungsziel erreicht und mittlerweile 18-mal mehr eingesammelt als erhofft. Einen 3Doodler-Stift erhält man für 75 US-Dollar.

Als Material wird PLA oder ABS mit 3 Millimetern Durchmesser verwendet, wie es auch bei den meisten Consumer-3D-Druckern zum Einsatz kommt. Ein Kühlsystem sorgt dafür, dass der Kunststoff nach dem Verlassen des Stifts schnell hart wird. Da die Druckspitze 270 Grad Celsius heiß wird, ist der 3Doodler nicht für Kinder geeignet.

Töpfern war gestern: Der 3Doodler verspricht eine neue Generation von handgemachten Objekten.

(Bild: WobbleWorks LLC.)

Ob das Gerät in den Händen von Menschen ohne zeichnerische oder bildhauerische Fertigkeiten zu etwas nütze ist und, wie vom Hersteller erhofft, einen computerlosen Einstieg in 3D-Druck ermöglicht, wird sich nach der Auslieferung im Oktober 2013 zeigen. Das Anwendungsgebiet erstreckt sich laut WobbleWorks auf Schmuck, Dekoobjekte, Kühlschrankmagneten sowie Reparaturen und Verzierung existierender Kunststoffgehäuse. Das amerikanische Technikmagazin Wired ist nicht überzeugt und merkt an, die Ergebnisse des 3Doodle sähen eher aus wie "Fehldrucke einer anderen Maschine".

Neu ist die Idee indes nicht: Bereits 2010 baute der kanadische Hacker Derek Tsan aus einem Makerbot-Druckkopf ein ähnliches Plastik-Spritzwerkzeug und veröffentlichte die Konstruktionsdaten auf Thingiverse. Auch der 3D-Drucker-Hersteller Makible hat das Konzept "Druckkopf als Stift" in der Schublade, dort heißt es Scribble. (phs)