DxO PhotoLab 6.3 simuliert Druckfarben per Wide Gamut Color

Der Raw-Entwickler DxO PhotoLab 6.3 zeigt in seinem eigenen Farbraum auch druckähnliche Farben an. Und zwei andere neue Funktionen gibt es auch.

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Die Federn zeigen rechts im neuen Farbraum ein deutlich satteres Blau.

(Bild: DXO)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Ernst

Der französische Softwarehersteller DxO bietet ab sofort die Version 6.3 seine RAW-Bearbeiters PhotoLab an. Die letzte Hauptversion 6.0 erschien im Oktober 2022, sodass nun nur kleinere Korrekturen zu erwarten waren. Mit seinem bei Version 6.0 definierten eigenen Farbraum "Wide Gamut Color" hat sich das Unternehmen aber einen kleinen Trick einfallen lassen.

c't Fotografie 3/24

Zwar ist der Abgleich von modernen Displays mit 10 Bit Farbtiefe und mehr und Druckern in den letzten Jahren immer besser und vor allem bezahlbarer geworden, ein Problem bleibt aber: Kein Monitor kann Druckeffekte wie Neonfarben, Hochglanz, Matt oder Metallicschichten so darstellen, wie sie der Mensch sieht. Das war bisher ein Domäne von integrierten Pantone-Farbsystemen, die inzwischen aber kostenpflichtig geworden sind.

Daher lässt sich nun in der digitalen Druckvorstufe, dem Soft-Proofing, in PhotoLab auch die Simulation von Druckfarben und Papieren einstellen. Von nicht am Monitor darstellbaren Sonderfarben schreibt DXO in einem Whitepaper zur eigenen Wide Gamut Color jedoch nicht, aber von zahlreichen in der Natur vorkommenden Farben wie bei Blumen oder Tieren, die sich damit nun genauer anzeigen lassen.

Dazu muss das Bild nicht vorab in einen neuen Farbraum konvertiert werden, vielmehr handelt es sich nur um eine Vorschau, die auch mit schon bestehenden JPEG- und TIFF-Dateien und den entsprechenden ICC-Profilen für Drucker oder Monitor funktionieren. Sowohl mit dem in der Windows-Welt üblichen Farbraum AdobeRGB für das Display oder Apples Display P3 für Macs arbeitet die Technik zusammen. Etwas unglücklich übersetzt ist die Funktion als "Stift und Papier" in der deutschen Version beschrieben, genauer ist das "Ink and Paper" der englischen Version.

Daneben hat DxO noch eine Option beim Werkzeug zum Beschneiden von Bildern hinzugefügt. Dabei kann nun auch die Korrektur der Verzerrung durch das Objektiv abgeschaltet werden, um einen Ausschnitt aus den gesamten Sensordaten auszuwählen. An ähnlicher Stelle setzt auch der neue Downloader für die Kombination aus Kamera und Objektiv an, der nun die entsprechenden Profile beim Import der Aufnahmen gleich bereitstellt. Dazu müssen die Informationen aber in den Bildern auch noch vorliegen, was bei eigenen Raw-Aufnahmen der Fall sein sollte.

PhotoLab 6.3 ist für Besitzer der Version 6.0 und höher kostenlos per Download verfügbar, neu kostet die Software als Essential-Version für zwei Rechner 139 Euro, die Elite-Version für drei Arbeitsplätze kostet 219 Euro.

(keh)