"EA Sports FC 24": "FIFA"-Nachfolger erst ab 12 Jahren freigegeben

Erstmals wendet die USK ihren neuen Prüfprozess auf ein "FIFA"-Spiel an: "EA Sports FC 24" bekommt eine Altersfreigabe ab 12 Jahren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen

(Bild: Electronic Arts)

Lesezeit: 3 Min.

Handlungsdruck und Ingame-Käufe: Das neue "FIFA"-Spiel "EA Sports FC 24" hat von der USK eine Altersfreigabe ab 12 Jahren bekommen. Es ist das erste Mal, dass ein Sportspiel der "FIFA"-Reihe nicht ab 0 Jahren freigegeben ist. Hintergrund ist ein neuer Prüfprozess der USK, der nun zum ersten Mal angewendet wurde.

Die "FIFA"-Spiele sind berüchtigt für ihre Lootboxen im Modus "Ultimate Team". Dort können Kartenpacks gekauft werden, die Spieler für die Online-Mannschaft enthalten. Wer eine kompetitive Mannschaft zusammenstellen will, muss zahlreiche dieser Zufallsboxen kaufen – und auf Glück hoffen. Das Öffnen von Lootboxen inszeniert Entwickler EA dabei als aufregendes Ritual, um zum wiederholten Kauf zu animieren.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Dieser Umstand konnte bisher im Prüfprozess der USK nicht berücksichtigt werden. Das ändert sich mit dem neuen Jugendschutzgesetz, das im Mai 2021 wirksam wurde. Es sieht vor, dass die USK auch sogenannte Interaktionsrisiken in die Alterseinstufung einbeziehen können. Die USK brauchte bis Anfang des Jahres, um auf Basis des novellierten Jugendschutzgesetzes neue Prüfkriterien umzusetzen. Das im vergangenen Jahr veröffentlichte "FIFA 23" war daher noch ohne Alterseinschränkung freigegeben.

Die "FIFA"-Reihe wurde im Zusammenhang der neuen Prüfkriterien intensiv diskutiert. Wegen der Popularität des Spiels auch bei einem jüngeren Publikum und der aggressiven Vermarktung von Lootboxen galt das Spiel als Gradmesser für die neue Umsetzung. "Mit kostenpflichtigen Zusatzpaketen sowie Belohnungssystemen und Anreizen bei täglicher Nutzung werden junge Menschen zum Kauf animiert und zu permanenter Nutzung verführt", sagte Torsten Krause vom Deutschen Kinderhilfswerk im Gespräch mit heise online.

"EA Sports FC 24" ist der erste Teil von EAs beliebter Sportspiel-Reihe, der nicht mehr "FIFA" heißt. Der US-Publisher Electronic Arts und der Fußballweltverband FIFA konnten sich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Inhaltliche Änderungen sind durch die Umbenennung allerdings nicht zu erwarten. So wird der "Ultimate Team"-Modus weiterhin eine prominente Rolle spielen.

Daran hängt sich offenbar auch die USK-Einstufung von "EA Sports FC" auf: Mit "Handlungsdruck" sind Spielsysteme gemeint, die Druck zum Kauf von Lootboxen (in diesem Fall Spielerpacks) ausüben – etwa Countdowns oder Angebotshinweise. Auch die Lootboxen direkt führt die USK in ihrer Datenbank als Grund für die Alterseinstufung ab 12 an: "Das Spiel enthält die Möglichkeit, zufällige Gegenstände zu erwerben, z. B. in Form von In-Game-Währung, die mit realer Währung gekauft werden können. In der Regel ist es den Spielenden in diesen Fällen vor dem Kauf nicht bekannt, welche spezifischen digitalen Gegenstände oder Prämien sie erhalten", schreibt sie dort.

Zuerst hat Spiegel Online über die Einstufung von "EA Sports FC 24" ab 12 Jahren berichtet. In einem Statement schreibt EA, das Unternehmen unterstütze alle Maßnahmen, die Eltern bei der Auswahl der richtigen Videospiele für ihre Familien helfen.

(dahe)