ESA-Sonde Rosetta: Komet dampft beim Endspurt Richtung Sonne

Rosettas Komet ist weniger als zwei Tage vom sonnennächsten Punkt seines Orbits entfernt und wird immer aktiver. Noch wochenlang dürften neue Staubfontänen auf die Prozesse unter der Oberfläche von 67P/Tschurjumow-Gerassimenko hinweisen.

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Staubfontäne von 67P/Tschurjumow-Gerassimenko

(Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa
ESA-Mission Rosetta

Rosetta war zehn Jahre zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs. Die ESA-Sonde und der Lander Philae sollen den Himmelskörper aus dem Orbit und auf der Oberfläche erforschen.

Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist dampfend und staubend auf dem Endspurt zur Sonne. Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) verschwinden dabei pro Sekunde einige Hundert Kilogramm Kometenmasse im All. Mit der Annäherung an den nächsten Punkt zur Sonne verdampfen die gefrorenen Bestandteile und reißen Kometenstaub mit sich. Der Komet erreicht diesen Punkt am Donnerstag um 4.03 Uhr MESZ. Er wird dann aber noch 185 Millionen Kilometer von dem Gestirn entfernt sein.

Die Aktivität des Kometen werde jedoch erst im September am größten sein, sagte Rosetta-Flugdirektor Andrea Accomazzo in Darmstadt. 67P/Tschurjumow-Gerassimenko erwärme sich nur langsam. Ein Auseinanderbrechen sei sehr unwahrscheinlich. Auf seiner nächsten Runde wird der Komet den sonnennächsten Punkt erst wieder in 6,5 Jahren durchfliegen.

Auch dem Landeroboter Philae wird es auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko nach Einschätzung der Forscher nicht zu heiß werden. Zwar werden maximal 80 Grad Hitze erwartet, aber Philae ist ja ungeplant an dem schattigen und kühlen Plätzchen Abydos gelandet. 50 Grad Celsius, die der Lander und seine Instrumente mindestens aushalten, werde dort wohl nicht überschritten, erklärte Philaes Technischer Manager Koen Geurts.

Ein Komet aus der Nähe (23 Bilder)

Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko während des Vorbeiflugs an der Sonne: Eine besonders heftige Staubfontäne wurde am 29. Juli beobachtet. (Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

Der Lander hat sich zuletzt am 9. Juli bei seinem Team gemeldet. Trotzdem haben die DLR-Ingenieure Philae "blind" Arbeitsaufträge erteilt in der Hoffnung, dass er sie zwar empfängt, aber einfach nur keine Empfangsbestätigung schicken kann. (mho)