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EU-Kommission: Soziale Netze müssen mehr gegen Fake News tun

«Fake News»

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Laut EU-Kommission reicht der Fortschritt der sozialen Netzwerke in Sachen Transparenz nicht aus. Die EU-Wahlen sind durch Fake News weiterhin gefährdet.

Wenige Tage vor der Europawahl setzen sich die großen sozialen Netzwerke nach Ansicht der EU-Kommission noch immer zu wenig gegen Fake News ein. Facebook, Google und Twitter hätten zwar Fortschritte auf dem Weg zu mehr Transparenz [1] gemacht, dies reiche jedoch nicht aus, um die Integrität ihrer Dienste zu gewährleisten, teilte die Kommission am Freitag auf Grundlage von monatlichen Berichten [2] der Unternehmen mit.

Im September hatten unter anderem Facebook, Twitter, Mozilla und Google einen freiwilligen Verhaltenskodex [3] unterzeichnet. Desinformationskampagnen könnten nach Einschätzung von Experten die Debatte vor dem Brexit-Referendum in Großbritannien und den US-Wahlkampf 2016 beeinflusst haben. Ende des Jahres will die EU-Kommission einen umfassenden Bericht vorlegen. Sollten die Ergebnisse nicht zufriedenstellend sein, könnte sie Gesetze vorschlagen.

Positiv hob die Brüsseler Behörde am Freitag hervor, dass Facebook, Twitter und Google ein öffentliches Verzeichnis für Wahlwerbung eingerichtet haben. Twitter und Google müssten inhaltliche Werbung, von der Desinformationskampagnen ausgehen könnten, allerdings noch besser identifizieren. Alle drei Firmen sollten zudem ihre Zusammenarbeit mit Faktencheckern und Forschern ausbauen. Dadurch könnten Desinformationskampagnen besser aufgedeckt und analysiert werden. Bereits im März-Bericht wies die Kommission darauf hin, dass sowohl Facebook als auch Twitter und Google politische Werbung mittlerweile kennzeichnen. (bme [4])


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https://www.heise.de/-4425049

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[1] https://www.heise.de/news/EU-Kommission-will-mehr-Einsatz-gegen-Fake-News-von-Facebook-Google-und-Twitter-4404953.html
[2] http://europa.eu/rapid/press-release_STATEMENT-19-2570_en.htm
[3] https://www.heise.de/news/EU-Kommission-Facebook-Co-wollen-staerker-gegen-Desinformation-vorgehen-4175779.html
[4] mailto:bme@heise.de