EU will Stromverschwendung durch Stand-by-Betrieb verbieten

Noch in diesem Jahr wird der Regelungsausschuss der Europäischen Kommission sich mit dem Stromverbrauch durch elektronische Geräte im Stand-by-Modus befassen, um strengere Grenzwerte festzulegen, heißt es in einem Bericht der Welt am Sonntag.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1349 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand

Die Europäische Kommission möchte den Stromverbrauch von elektronischen Geräten im Ruhezustand drastisch senken. Wie die Welt am Sonntag berichtet, plant EU-Kommissar Andris Piebalgs, Grenzwerte für den maximalen Verbrauch im Ruhezustand europaweit zu vereinheitlichen. Am 7. Juli wird sich nach Informationen der Zeitung der EU-Regelungsausschuss mit der Frage des Stromverbrauchs befassen. Grundlage der Sparpläne ist die EU-Richtlinie zum Ökodesign (PDF-Dokument) energiebetriebener Produkte (EuP) vom 6. Juli 2005. Sie soll dafür sorgen, Umweltbelastungen durch ein Gerät über dessen gesamten Lebenszyklus zu mindern.

Vorgesehen seien ein Verbot von herkömmlichen Glühbirnen sowie strengere Grenzwerte für Geräte im Stand-by-Modus, heißt es in dem Bericht. Ein Entwurf sehe vor, dass der Verbrauch im Ruhezustand künftig nicht mehr als ein Watt betragen darf, für Displays solle eine Obergrenze von zwei Watt gelten. Vier Jahre nach Inkrafttreten dieser Regelung sollen die Grenzwerte erneut jeweils um die Hälfte gesenkt werden. Bis zum Jahr 2020 sollen so Einsparungen von 55 Prozent gegenüber dem aktuellen Verbrauch möglich sein.

Nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (PDF-Dokument) in Karlsruhe (ISI) haben elektrische Geräte im Jahr 2004 in deutschen Haushalten und Büros nur im Stand-by-Zustand 18 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Das entspricht der Leistung zweier durchschnittlicher Atomreaktoren und laut ISI der gesamten Stromerzeugung durch Windkraft in Deutschland. (dwi)