Ebay übertrifft Erwartungen mit mehr Umsatz bei leicht sinkendem Warenumschlag

Die Handelsplattform macht wieder Gewinn, obwohl das Handelsvolumen nachgibt. KI kann beim Einstellen der Angebote unterstützen. Anleger bleiben vorsichtig.

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eBay-Logo steht in Blumenbeet

(Bild: Mike Knell CC BY-SA 2.0)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Ebay hat im vergangenen Quartal trotz etwas nachlassendem Handelsvolumen der Online-Plattform mehr Umsatz erzielt als erwartet. Der Gesamtwert aller verkauften und gekauften Waren ist dabei trotz leichtem Rückgang ebenfalls über den Erwartungen des Marktes geblieben. Auch die Prognose für das laufende dritte Quartal dieses Jahres ist positiver, als von Beobachtern eingeschätzt wurde. KI soll Verkäufe vereinfachen. Die Aktie sinkt trotzdem etwas.

"Im zweiten Quartal haben wir die Erwartungen bei allen wichtigen Kennzahlen übertroffen und gleichzeitig in nachhaltiges Wachstum investiert", erklärt eBay-Chef Jamie Iannone. "Vor drei Jahren habe ich mir zum Ziel gesetzt, durch eine technologiegestützte Neukonzeption der beste globale Marktplatz zum Kaufen und Verkaufen zu werden. Jetzt legen wir die Messlatte für Innovationen höher und haben unsere Vision weiterentwickelt – die Zukunft des E-Commerce für Enthusiasten neu zu erfinden."

Zu den Neuheiten gehört ein Betatest mit Künstlicher Intelligenz. Um den Verkauf zu vereinfachen, wird Handy-Nutzern beim Einstellen der Ware auf Basis der Überschrift und einigen Keywords eine KI-generierte Angebotsbeschreibung präsentiert. Laut Ebay haben rund 30 Prozent der Nutzer dieses Feature getestet. 90 Prozent davon hätten die KI-Beschreibung akzeptiert und verwendet. Wie sich das auf den Verkaufserfolg konkret auswirkt, sagte Ebay zwar nicht, aber mehr als 80 Prozent der Nutzer wären mit der "Magical Listing" genannten KI-Unterstützung zufrieden.

In den drei Monaten bis Ende Juni verzeichnete Ebay Umsätze in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar. Das sind fünf Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, als Ebay trotz Umsatzknicks die Erwartungen ebenfalls übertreffen konnte. Marktbeobachter hatten mit 2,51 Milliarden Dollar gerechnet, was knapp verfehlt wurde, aber laut Ebay-Finanzchef Steve Pries wurden die eigenen Erwartungen bezüglich Umsatz, Gewinn und Handelsvolumen übertroffen. Werbung auf der Plattform generierte 367 Millionen Dollar und machte damit zwei Prozent des Handelsvolumens aus.

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Letzteres sank trotzdem um zwei Prozent auf 18,2 Milliarden Dollar, was aber über dem vom Finanzmagazin Barron's erwarteten Handelsvolumen von 18,06 Milliarden Dollar blieb. Unter dem Strich konnte Ebay einen Gewinn von 172 Millionen Dollar erzielen, nachdem die Handelsplattform im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit einem Verlust von über einer halben Milliarde Dollar noch deutlich in die roten Zahlen geraten war. Das lag 2022 jedoch vor allem an bilanziellen Wertanpassungen von Beteiligungen an anderen Firmen.

Für das aktuelle dritte Quartal dieses Jahres erwartet Ebay Umsätze zwischen 2,46 und 2,52 Milliarden Dollar. Analysten hatten zuletzt mit 2,47 Milliarden gerechnet. Die Gewinnprognose mit 96 Cent bis 1,1 Dollar pro Aktie entspricht ebenfalls externen Einschätzungen, die von 1,02 Dollar pro Aktie ausgegangen waren.

Die Börse reagierte jedoch nicht positiv auf Ebays Geschäftszahlen. Der Aktienkurs gab im nachbörslichen Handel um fast fünf Prozent nach. Seit Anfang 2023 ist der Wert des Papiers bislang allerdings um rund 16 Prozent gestiegen, auch wenn der Kursverlauf dieses Jahres einer Berg- und Talfahrt gleicht.

(fds)