Elektronische Gesundheitskarte: gematik-Geschäftsführer wirft Handtuch

Dirk Drees scheidet Ende 2008 aus dem Projekt aus, wenn die Einführung der Gesundheitskarte nach den Plänen des Gesundheitsministeriums mit einem Karten-Rollout forciert wird.

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Von
  • Detlef Borchers

Nach einer Mitteilung der für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zuständigen Projektgesellschaft gematik wird der technische Geschäftsführer Dirk Drees seinen Vertrag nicht verlängern.

Damit scheidet Drees Ende 2008 aus dem Projekt aus, wenn die Einführung der Gesundheitskarte nach den Plänen des Gesundheitsministeriums mit einem Karten-Rollout forciert wird. Zuletzt hatte sich Drees auf der Konferenz Update Gesundheitskarte für die Einführung einer weiteren Testphase names Release 2K (PDF-Datei) stark gemacht. In dieser Phase sollen Kartenlesegeräte mit Komfort- und Stapelsignaturen getestet werden. Besonders von den Komfortsignaturen, die mit einem Fingerabdrucksystem oder einem RFID-Chip auslöst werden, erhofft man sich eine Änderung bei der Akzeptanz der eGK unter den Ärzten.

Bis zu seinem Ausscheiden könnte Dirk Drees mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Peter Bonerz die Geschäfte der gematik leiten. Bonerz leitete zuvor die Fiscus GmbH und kam im September 2006 zur gematik, nachdem der bisherige Geschäftsführer Harald Flex das Unternehmen verlassen hatte. In der Branche gibt es verschiedene Spekulationen darüber, dass vor allem das Gesundheitsministerium auf einen schnellen Ersatz von Dirk Drees drängt. Dieser galt vielen Beteiligten als jemand, der sich sehr gründlich und pragmatisch mit technischen Details beschäftigte.

Siehe dazu auch den Online-Artikel in c't – Hintergrund mit Links zur aktuellen und bisherigen Berichterstattung über die elektronische Gesundheitskarte und die Reform des Gesundheitswesens:

(Detlef Borchers) / (jk)