Entgegen Trumps Wunsch: Jungfernflug der Riesenrakete SLS mit der Orion bleibt unbemannt

Die NASA hat den geplanten Jungfernflug ihrer Raumkapsel Orion zum Mond verschoben und will ihn weiterhin ohne Astronauten durchführen. Die Mitnahme von Menschen hatte sich Donald Trump gewünscht, um für seine Wiederwahl zu werben.

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Entgegen Trumps Wunsch: NASA verschiebt ersten Orion-Flug
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Die NASA hat – wie schon erwartet – den Jungfernflug ihrer Orion-Raumkapsel auf einer Riesenrakete des Typs SLS (Space Launch System) erneut verschoben und einem expliziten Wunsch von US-Präsident Trump eine Absage erteilt: 2019 soll die Kapsel erstmals starten, dann aber wie vorgesehen ohne Besatzung, teilte die US-Weltraumagentur nun mit. Nach dem Abwägen aller Daten und möglicher Folgen habe man entschieden, den ursprünglichen Plan weiter zu verfolgen, wenn auch mit einer weiteren Verzögerung. In der sogenannten Exploration Mission-1 (EM-1) soll dann 2019 eine unbemannte Orion-Kapsel um den Mond geschossen werden, um wichtige Komponenten zu testen.

Space Launch System (SLS) der NASA (9 Bilder)

Weit hinaus

Die ambitionierten Pläne der NASA für das SLS
(Bild: NASA/MSFC)

Die NASA gibt sich überzeugt, dass sie in der Lage ist, den Jungfernflug zu einem Erfolg zu bringen. Aber unter Berücksichtigung der Kosten, der Risiken und von technischen Faktoren erscheine es schwierig, alle Änderungen durchzuführen, um gleich zu Beginn Menschen an Bord der Orion zu transportieren. Der ursprüngliche Plan sei weiterhin der beste Plan, um Menschen dauerhaft über den niedrigen Erdorbit hinauszubringen. Alle Teile der geplanten Mission würden mit der größtmöglichen Geschwindigkeit vorangebracht. Einen offiziellen neuen Starttermin für den Jungfernflug der SLS mit der Orion will die NASA dann in den kommenden Wochen bekanntgeben.

Die erneute Verzögerung und der Verzicht auf Astronauten an Bord des ersten Orion-Flugs hatte sich bereits vor ein paar Wochen angedeutet. Eigentlich sollte die Orion 2018 mit einer SLS-Rakete zum Mond geschickt werden, aber bei allen drei dafür nötigen Komponenten gab es fast keine zeitlichen oder finanziellen Reserven mehr. Das hätte riskante Entscheidungen befördern können, hatte die US-Weltraumagentur dem US-Kongress mitgeteilt. Währenddessen hatte sie auf Wunsch des neuen US-Präsidenten geprüft, ob nicht doch schon Menschen mitfliegen könnten. Donald Trump wollte, dass dieser Flug noch vor der nächsten Präsidentschaftswahl stattfindet.

Space Launch System: Letzter Testlauf des Booster (24 Bilder)

Das Areal vor Testbeginn
(Bild: NASA/Bill Ingalls)

(mho)