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Erstes Release des freien DOS

Gerald Himmelein

Nach zwölf Jahren Entwicklungszeit ist die Version 1.0 der Open-Source-Alternative zu MS-DOS fertig: FreeDOS 1.0 steht als ISO-Image zum Download bereit.

Von wegen DOS ist tot: Nach zwölf Jahren Entwicklungszeit hat die Open-Source-Alternative zu MS-DOS das Release 1.0 erreicht. Das FreeDOS-Projekt [1] wurde in Angriff genommen, als Microsoft 1994 im Zuge des Windows-95-Hype erklärte, man werde DOS nicht mehr weiterentwickeln. So kam Jim Hall auf die Idee, ein quelloffenes zu MS-DOS kompatibles Betriebssystem zu entwickeln, komplett mit Speicher-Management, CD-ROM-Treibern und allem, was dazugehört.

Mittlerweile kann FreeDOS [2] weitaus mehr als sein Vorbild: So unterstützt der Open-Source-Nachfahre das Dateisystem FAT32 und lange Dateinamen, bietet einen eigenen Maustreiber, einen UDMA-Treiber und vieles mehr. Das Release 1.0 enthält zahlreiche Zusatzprogramme, von denen MS-DOS nur träumen konnte, darunter einen Audio-Player, einen Mehrfenster-Editor, Betrachter für HTML und Archivierungsprogramme. Heute wurde endlich das Release 1.0 online gestellt, zunächst in einem einfachen ISO-Image [Download-Link [3]]. Weitere Image-Optionen sollen in Kürze folgen.

Bei kommerzieller Software bedeutet ein Release 1.0 oft, dass die Software sich noch im Anfangsstadium befindet. Kommerzielle 1.0-Versionen enthalten nicht selten noch zahlreiche Fehler. Im Open-Source-Bereich beginnt die Versionierung dagegen bei 0.x – hier kennzeichnet ein 1.0, dass das Projekt mittlerweile ausgereift ist. (ghi [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-158457

Links in diesem Artikel:
[1] http://sourceforge.net/projects/freedos/
[2] http://www.freedos.org/
[3] http://www.ibiblio.org/pub/micro/pc-stuff/freedos/files/distributions/1.0/fdbasecd.iso
[4] mailto:ghi@ct.de