Ex-Roskosmos-Chef Rogosin äußert Zweifel an bemannter Mondlandung bei Apollo 11

Dmitri Rogosin ist bekannt für Provokationen. Nun hat er behauptet, bei Roskosmos sei er nicht überzeugt worden, dass US-Amerikaner auf dem Mond gelandet sind.

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Buzz Aldrin auf dem Mond

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

Der umstrittene Ex-Chef der russischen Weltraumagentur Roskosmos, Dmitri Rogosin, hat Zweifel daran geäußert, dass die USA 1969 tatsächlich Menschen auf dem Mond gelandet haben. Das hat er in einem Beitrag auf seinem Kanal in der Messengerplattform Telegram geschrieben. Schon vor seiner Zeit als Chef habe er bei Roskosmos um Beweise für die Mondlandung von Apollo 11 gebeten und lediglich ein Buch erhalten, in dem es geheißen habe, dass die US-Astronauten davon erzählt hätten. Während seiner Zeit bei Roskosmos seien seine "Recherchen" mit "wütenden Anschuldigungen" von "Amateurwissenschaftlern" beantwortet worden, er würde die "heilige Zusammenarbeit mit der NASA" untergraben und die internationale Situation verschärfen. Überzeugt habe man ihn nicht.

Der kremltreue Hardliner Rogosin war jahrelang stellvertretender Ministerpräsident in Russland, bevor er dann von 2018 bis 2022 Roskosmos leitete. In dieser Position war er dann nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit immer drastischeren Drohungen in Richtung Westen aufgefallen. Unter anderem war damals ein Video publik geworden, in dem zwei von der ISS abreisende russische Kosmonauten ihrem NASA-Kollegen zuwinken und ihn offenbar auf der abstürzenden Internationalen Raumstation zurücklassen. Dabei ist die Kooperation beim Betrieb der ISS eine der wenigen zwischen dem Westen und Russland, die den Angriffskrieg überstanden haben. Mitte Juli war Rogosin dann als Roskosmos-Chef abgesetzt worden, seitdem äußerst er sich noch radikaler.

Dass er trotz mehreren Jahren an der Spitze von Russlands Raumfahrtagentur nicht von der US-Mondlandung im Jahr 1969 überzeugt wurde, dürfte nun einmal mehr zu den Provokationen Rogosins gehören und legt höchstens nahe, dass seine "Recherchen" nicht sehr ernsthaft waren. Seine angeblichen Zweifel passen dem US-Magazin ArsTechnica zufolge aber zu einer wieder zunehmenden Welle von Leugnungen der zweifellos größten Leistung der US-Raumfahrtagentur NASA. Wenn ein Ex-Raumfahrtchef sich dem anschließt, ist das durchaus nicht ungefährlich und sollte kritisiert werden.

Hätte sich Rogosin ernsthaft um Antworten auf seine Fragen bemüht, hätte man ihn sicher auf die sowjetische Mondsonde Luna 15 verwiesen. Die war wenige Tage vor Apollo 11 gestartet worden und nach der bemannten Mondlandung abgestürzt. Außerdem waren auf mehreren Mondmissionen Spiegel auf den Erdtrabanten gebracht worden, die für präzise Distanzmessungen verwendet werden. Weiterhin benutzbar sind etwa die von Apollo 11, 14 und 15.

(mho)