Exchange 2010 freigegeben

Microsoft nutzte die derzeit in Berlin stattfindenden TechEd Europe, um die Verfügbarkeit des neuen Release seines Groupware-Servers Exchange 2010 bekannt zu geben.

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Von
  • André von Raison

Knapp zwei Monate nach der Veröffentlichung des Release Candiate nutzte Microsoft die derzeit in Berlin stattfindende 16. TechED Europe zur Freigabe der intern als "E Twenty Ten" titulierten finalen Version von Exchange 2010. Dies setzt nach wie vor auf das mit dem Vorgänger Exchange 2007eingeführte Konzept, dedizierte Aufgaben in sogenannten Server-Rollen zusammenzufassen. Allerdings sortierten die Redmonder Entwickler einige der Features um, andere ergänzten oder strichen sie.

Zu den größeren Änderungen gehören deutlich verbesserte Hochverfügbarkeitsfunktionen in der Mailbox-Rolle, die jetzt wiederum keine direkten Client-Verbindungen per MAPI unterstützt. Letzteres fasste man in der Client Access Role (CAS) mit Nicht-MAPI-Verbindungen zusammen und erreichte so ein komplette Abstraktion zwischen Client und Mailbox. Darüber hinaus verpassten die Entwickler der für die Datenhaltung zuständigen Exchange Storage Engine (EXE) eine gründliche Überarbeitung, sodass diese laut Microsoft 70-90% weniger I/O-Last als bei der Vorversion erzeugt. Damit ließe sich ein Exchange-Server durchaus auch in SAN-freien Umgebungen sinnvoll einsetzen, weshalb Microsoft damit wirbt, Unternehmen könnten so bis zu 70 Prozent Kosten einsparen.

Mail-Tipps sollen zudem die Arbeit erleichtern: So teilt Outlook, wenn es mit dem Exchange-Server zusammenarbeitet, bei Bedarf bereits beim Eintippen einer E-Mail-Adresse mit, dass der Adressat momentan im Urlaub ist, sodass man nicht mehr auf die Abwesenheitsmail warten muss. Der Mail-Client fragt auf Wunsch nach, ob eine Mail wirklich auch an Adressaten außerhalb des eigenen Unternehmens gehen oder ob die Mail wirklich an mehrere Tausend Adressen geschickt werden soll.

Die Funktion "Voice to Text" übersetzt Sprachnachrichten in Textmails und umgekehrt, um beispielsweise in einer Konferenz eine Mitteilung nicht mit dem Handy am Ohr, sondern unauffällig auf dem Handy-Display lesen zu können. Angenehmer Nebeneffekt: Auf diesem Weg können Anwender mit den normalen Suchfunktionen des Mail-Clients den Voice-Mails durchstöbern.

Exchange 2010 läutet die in Redmond unter dem Begriff "Wave 14" geführte Aktualisierung einiger zentraler Businessprodukte ein. Eine Testversion steht zum Download bereit. Die neuen Versionen von Sharepoint sowie Office – inklusive Outlook 2010 – sollen in der ersten Hälfte des kommenden Jahres, der Office Communications Server im späteren Verlauf von 2010 folgen. iX wird sich in der kommenden Ausgabe 12/2009 (ab 19. November am Kiosk) ausführlicher den 2010er-Versionen von Exchange, Outlook sowie Sharepoint widmen. (axv/c't)/ (avr)