IFA

Fernseher: Metz und TCL bringen Roku TV nach Deutschland

Zur IFA kommen Fernseher mit Roku OS auch hierzulande auf den Markt. Nach der Einführung der Player geht das US-Unternehmen damit den nächsten Schritt.

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Ein Fernseher von Metz mit Roku TV.

(Bild: Roku)

Lesezeit: 4 Min.

Nach den Streaming-Playern bring das US-Unternehmen Roku nun auch seine TV-Plattform nach Deutschland. Zur IFA kündigen die Hersteller TCL und Metz eine Reihe von Fernsehern an, auf denen Rokus Software läuft. Roku übernimmt dabei für die Partnermarken die erste Implementierung und Anpassung des Betriebssystems auf die TV-Hardware sowie die künftige Versorgung mit Updates.

Roku ist seit 2008 mit Streamingplayern zunächst auf dem nordamerikanischen Markt unterwegs. Nachdem Netflix seine Pläne für einen eigenen Streamingplayer gestoppt hatte, wurde das Projekt in ein unabhängiges Unternehmen ausgelagert und weitergeführt. Zuletzt gab es Gerüchte, dass Netflix an einer Übernahme von Roku interessiert sein könnte.

Roku war maßgeblich daran beteiligt, kleine Streamingplayer und -sticks im Markt zu etablieren. Seit 2014 gibt es Roku auch als Betriebssystem für Smart-TVs. Das Unternehmen versteht sich auch eher als Softwarehersteller, erklärt Marketingmanager Lloyd Klarke im Gespräch mit heise online. "Wir haben den Software-Stack ab 2013 von Grund auf komplett selbst gebaut." Grundlage des Betriebssystems ist ein Linux-Kernel.

Das Roku-OS für Fernseher vereint die verschiedenen Signaleingänge des Geräts sowie diverse Apps und Streamingdienste auf einer übersichtlichen Oberfläche, die personalisiert werden kann. Das System kennt die Sender der deutschen Kabelnetze, Satelliten sowie DVB-T und zeigt sie mit Sendersymbolen an. Ab Fabrik kommen die Roku-TVs mit einer statistisch ermittelten Sendersortierung. Auch mit digitalen Assistenten wie Siri, Alexa oder dem Google Assistant lässt sich der Roku-Fernseher verbinden.

Roku legt Wert darauf, dass die Software auf der Hardware der Fernseher gut läuft. Dafür stellt das Unternehmen den Herstellern Referenzplattformen zur Verfügung. In welchem Umfang die Hersteller das Roku OS dann implementieren, bleibt ihnen überlassen. Das Unternehmen liefert zweimal im Jahr Updates und versorgt auch ältere Geräte weiter. Einen definierten Zeitrahmen für Updates gebe es nicht, heißt es.

Die Suche, bei Fernsehern zumeist ein ziemliches Gefummel mit der Fernbedienung, reagiert auf den ersten Augenschein recht flott auf die ersten Zeichen und bietet schnell mögliche Ergebnisse an. Inhalte zeigt sie dienstübergreifend an. Eine Sprachsuche ist über Rokus Smartphone-App möglich, die auch als Fernbedienung genutzt werden kann und von Fernseher oder Streamingbox im WLAN leicht erkannt wird.

Mit der App lässt sich auch der Ton des Fernsehers auf mit dem Smartphone verbundene Kopfhörer umschalten. Die Software versucht dabei, einen eventuellen Tonversatz so gut es geht herauszurechnen. Bei Bedarf lässt sich das mit einem Slider in der App auch manuell korrigieren.

Weltweit läuft Roku inzwischen auf rund 63 Millionen Geräten, sagt Klarke. Welchen Anteil Player und Fernseher haben, verrät das Unternehmen nicht. In den USA und Kanada hat sich Roku inzwischen fest etabliert und läuft auf rund jedem dritten Fernseher. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch in Lateinamerika und einigen europäischen Ländern aktiv.

In Deutschland gibt es Roku-Player seit dem vergangenen Jahr. Dabei kennen Sky-Kunden die Marke schon von früher: Der exklusiv für Sky Ticket verkaufte Streamingstick wurde von Roku hergestellt. Mit den neuen Fernsehgeräten von Metz und TCL kommt nun auch Roku TV nach Deutschland. Einzelheiten zu den Geräten werden die Hersteller auf der IFA verraten; zu erwarten sind rund ein Dutzend Modelle zwischen 32 und 65 Zoll in HD, 4K und 4K QLED.

Update

Korrektur: 63 Millionen statt Milliarden.

(vbr)