"Finde die Unterschiede": ESA bittet um Hilfe bei Durchforstung von Kometenfotos

Die ESA-Sonde Rosetta hat Tausende Fotos von ihrem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Jetzt braucht sie Hilfe bei der Suche nach Bewegung auf der Oberfläche.

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Ein Geröllbrocken, der über 140 Meter zurückgelegt hat. So etwas wurde bislang nur per Zufall entdeckt.

(Bild: ESA/Zooniverse)

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Die Europäische Weltraumagentur ESA sucht Freiwillige, die in Tausenden hochaufgelösten Fotos des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko nach Veränderungen auf dessen Oberfläche suchen. Dazu hat sie das Projekt "Rosetta Zoo" ins Leben gerufen, das seit Donnerstag abrufbar ist. Rosetta hieß die Sonde, die zwischen 2014 und 2016 um den Kometen kreiste und ihn ausgiebig erforschte. Dabei entstanden auch viele Fotos von dessen Oberfläche während und nach der Annäherung an die Sonne. Die meisten seien bislang aber noch nicht systematisch analysiert worden, dafür sind es einfach zu viele. Veränderungen wie sich bewegende Geröllbrocken seien höchstens per Zufall gefunden worden. Das soll sich jetzt ändern.

Wer mitmachen will, findet auf der Projektseite eine angepasste Version der Bilderrätsel zum Finden der Unterschiede. Nebeneinander gibt es zwei Aufnahmen der gleichen Region auf dem Kometen und einen Hinweis zur Orientierung. Darauf sollen dann alle gefundenen Unterschiede markiert werden, bitten die Organisatoren. Dabei könne es sich um Elemente handeln, die sich zwischen den Aufnahmen bewegt haben, oder um solche, die verschwunden sind, beziehungsweise anfangs noch nicht da waren. Dafür kann man stark reinzoomen und die auch Bilder drehen. Hingewiesen wird noch darauf, dass teilweise lediglich sich verändernde Schatten für andere Ansichten verantwortlich sind. Verfügbar ist das Projekt in Englisch und Italienisch.

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Die ESA-Kometensonde Rosetta war 2004 gestartet und brauchte dann mehr als zehn Jahre, um ihren Kometen zu erreichen. Auf dem landete das von ihr mitgebrachte Mini-Labor Philae und sendete einige Tage lang Daten. Weil es aber im Schatten stand, gingen seine Energiereserven zur Neige und es meldete sich nur noch einmal wieder. Rosetta kreiste weiter um den Kometen, der den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn durchlief. Sie lieferte den Forschern viele Daten zu dem Himmelskörper und über die Anfänge unseres Sonnensystems. Weil sich 67P/Tschurjumow-Gerassimenko mit Rosetta aber wieder von der Sonne entfernte, ging der Sonde schließlich die Energie aus und so entschied die ESA, das Gefährt sanft auf der Oberfläche landen zu lassen. Bis kurz vor dieser Landung sendete die Sonde Daten und Bilder, in denen immer noch spannende Funde erwartet werden.

Hochaufgelöste Nahaufnahmen von 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (26 Bilder)

Eine Aufnahme aus knapp 10 Kilometern Entfernung, gemacht Ende Oktober 2014 (Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

(mho)