FireWire vervierfacht das Tempo

Der serielle Hochgeschwindigkeitsbus IEEE 1394, besser bekannt als FireWire oder iLink, bekommt Nachwuchs: Der neue Standard IEEE 1394b sieht eine bis zu vierfache Übertragungsgeschwindigkeit vor.

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Von
  • Dr. Harald Bögeholz

Der serielle Hochgeschwindigkeitsbus IEEE 1394, besser bekannt als FireWire oder iLink, bekommt Nachwuchs. Der neue Standard IEEE 1394b ist jetzt fertig und liegt den Mitgliedern des Komitees zur endgültigen Absegnung vor. Gegenüber dem bisherigen IEEE 1394a sieht er die doppelte (800 MBit/s) oder sogar vierfache (1600 MBit/s) Übertragungsrate vor, und seine Architektur berücksichtigt bereits eine mögliche Erweiterung auf 3200 MBit/s.

Zur Steigerung der Datenrate wurde es erforderlich, eine neue Art der Signalcodierung einzuführen, den so genannten Beta-Mode. Ports an 1394b-Geräten können entweder als reine Beta-Ports ausgelegt sein, an die sich nur 1394b-Geräte anschließen lassen, oder als so genannte bilinguale Ports, die auch mit älteren 1394-Geräten kommunizieren können. Für beide hat sich das IEEE-1394b-Komitee neue Steckverbinder ausgedacht, sodass sich die bisherigen Kabel nicht weiterverwenden lassen. Um ein altes Gerät mit einem dem neuen Standard entsprechenden zu verbinden, braucht man ein Kabel, das am einen Ende den bekannten 4- oder 6-poligen FireWire-Stecker und am anderen den 9-poligen bilingualen Stecker hat, der wiederum nicht in einen reinen Beta-Port passt.

Die maximale Kabellänge bleibt für einfache Kupferkabel bei 4,50 m. IEEE 1394b sieht aber auch andere Übertragungsmedien vor, um größere Distanzen überbrücken und es somit zur Vernetzung nutzen zu können: Über die vom Fast-Ethernet-Standard bekannte Twisted-Pair-Verkabelung (CAT-5 UTP) sieht IEEE 1394b eine Übertragungsrate von 100 MBit/s bei einer maximalen Kabellänge von 100 m vor. Mit optischen Kunststofffasern sollen sich bis zu 100 m bei 200 MBit/s überbrücken lassen, Multimode-Glasfasern dürfen bei 400, 800 oder 1600 MBit/s bis zu 100 m lang sein.

Der Standard ist fertig, fehlt nur noch die Implementierung. Max Bassler, der Vorsitzende der 1394 Trade Association, gibt sich optimistisch: "Wir erwarten die ersten Devices mit 800 MBit/s noch in diesem Sommer und rechnen für den Herbst mit einer erhöhten Design-Aktivität." Er meint damit aber wohl eher die Chips, die bei diversen Halbleiterherstellern wie Texas Instruments, NEC, Panasonic und Agere in der Entwicklung sind. Bis 1394b-Produkte für Endkunden erhältlich sind, dürfte erfahrungsgemäß noch einige Zeit ins Land gehen. (bo)