Frankreich baut Superrechner zur Simulation von Atomwaffentests

Der für 2010 geplante Tera 100 würde mit seiner Rechenleistung von einer Billiarde Rechenschritte pro Sekunde den dritten Platz in der aktuellen Top 500 der Supercomputer erreichen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Frankreich baut einen neuen Superrechner zur Simulation von Atomwaffentests. Der Superrechner Tera 100 solle Mitte 2010 in Bruyères-le-Châtel bei Paris in Betrieb gehen, berichten französische Medien.

Tera 100 soll eine Billiarde Rechenschritte pro Sekunde leisten – in der aktuellen "Top 500 der Supercomputer" läge der Tera 100 damit auf dem dritten Platz hinter zwei vom US-Energieministerium betriebenen Systemen von IBM und Cray und damit noch vor dem derzeitigen Ausbau des JuGene am Forschungszentrum Jülich. Der Tera-100-Vorgänger Tera 10 liefert seit 2005 etwa ein 20stel der Rechenleistung. Tera 100 wird vom französischen Unternehmen Bull gebaut und soll 50 bis 70 Millionen Euro kosten.

Dank solcher Rechner müssen keine Atomsprengköpfe zu Versuchszwecken gezündet werden, um neue Kernwaffen zu entwickeln. Frankreich verzichtet seit 1996 auf Atomversuche. Der UN-Sicherheitsrat hatte dieser Tage unter US-Präsident Barack Obama alle Staaten aufgerufen, den Atomwaffensperrvertrag und den Vertrag zum Stopp von Atomtests von 1996 zu ratifizieren. Außenminister aus aller Welt forderten den sofortigen Stopp aller Atomtests. Die USA, Iran, Nordkorea und sechs weitere Staaten haben das Abkommen nicht ratifiziert und blockieren damit sein Inkrafttreten. (thl)