Französische Verlagsgruppe verklagt Google wegen Urheberrechtsverletzung

La Martinière macht Drohungen aus Reihen der französischen Verleger und Bibliotheken wahr und verklagt Google wegen des Einscannens Copyright-geschützter Bücher. Im Hintergrund steht nicht zuletzt die Angst vor einem Informations-Monopol made in USA.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die französische Verlagsgruppe La Martinière wird den Internet-Suchgiganten Google wegen angeblicher Verstöße gegen das Urheberrecht verklagen. Die Klage richtet sich laut dpa sowohl gegen die französische Tochter Google France als auch gegen die US-Mutter und soll in Paris eingereicht werden. Anlass für die juristische Auseinandersetzung sind Googles Anstrengungen, Millionen Bücher aus den Sammlungen verschiedener Bibliotheken der Welt einzuscannen.

Der europäische Ableger von Google Print startete im vergangenen Herbst während der Frankfurter Buchmesse. Postwendend hagelte es Kritik seitens der Bibliotheken. Der Präsident der französischen Nationalbibliothek zeigte sich auf der Messe besorgt, dass die Strategie Googles zu einer Monopolisierung der digitalen Information in den Händen eines kommerziellen US-Unternehmens führen könne. Im Februar erklärte der Präsident des französischen Verlegerverbandes SNE, man werde "nicht gleichgültig zusehen, wie Google die 500.000 französischen Werke aus der Bibliothek der Universität Michigan einscannt" und drohte Klagen der Verleger und des Verbandes an, wenn der US-Konzern nicht einlenke.

Im Januar hatte Google-Mitgründer Larry Page die Digitalisierung von Büchern aus europäischen Bibliotheken verteidigt und gleichzeitig den Regierungen in Deutschland und Frankreich eine Zusammenarbeit angeboten. Page versprach, urheberrechtlich geschützte Bücher nur dann komplett online zu stellen, wenn eine ausdrückliche Zustimmung der Verlage vorliegt. (ssu)