Freescale für 17 Milliarden US-Dollar verkauft

Das Investoren-Konsortium rund um die Blackstone Group soll nun doch den Zuschlag bekommen und den Halbleiterhersteller übernehmen, berichtet das Wall Street Journal.

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40 US-Dollar je Aktie oder insgesamt 17,6 Milliarden US-Dollar zahlt eine Investorengruppe, zu der neben der Blackstone Group noch die Firmen Carlyle, Permira und Texas Pacific zählen, für den amerikanischen Halbleiterhersteller Freescale.

Nachdem die New York Times am 11. September unter Berufung auf gut informierte Kreise von dem kurz bevorstehenden Verkauf berichtet hatte, meldete das Wall Street Journal einen Tag später, dass der Freescale Vorstand noch weitere Angebote prüfen wolle.

Jetzt ist aber offenbar die bisher größte fremdkapitalfinanzierte Unternehmensübernahme in der IT-Branche unter Dach und Fach. Brancheninsider sehen jedoch noch immer gute Chancen für das konkurrierende Bieterkonsortium um Kohlberg Kravis Roberts & Co. und Bain Capital (KKR-Bain). Obwohl Blackstone und Partner einen Preis für Freescale zahlen, der schon 36 Prozent über dem Börsenwert des Unternehmens in den letzten 30 Tagen liegt, könnten KKR-Bain möglicherweise einen noch höheren Nutzen aus der Akquise ziehen.

Denn das Bieterkonsortium hat erst kürzlich die Halbleitersparte von Philips für 3,4 Milliarden Euro gekauft. Durch die Kombination der beiden Zukäufe könnte KKR-Bain deutliche Synergieeffekte erzielen und somit möglicherweise auch einen höheren Einkaufspreis für Freescale in Kauf nehmen, spekuliert das Wall Street Journal.

Freescale ist aus der ehemaligen Chipsparte von Motorola hervor gegangen und wurde erst 2004 als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Der Halbleiterhersteller beschäftigt weltweit rund 24.000 Mitarbeiter und steht unter der Leitung von Michel Mayer, der lange Jahre als hochrangiger Manager bei IBM tätig war. (map)