Gastdozenten in 3D statt nur per Video: Britische Universität testet Holoboxen

Eine US-Firma entwickelt große Kästen, in die 3D-Abbilder von Personen projiziert werden. Dank KI könnten das sogar historische Persönlichkeiten sein.

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Shatner in einer Holobox auf einer Bühne vor Leuten

William Shatner bei einer Vorführung der Technik

(Bild: Proto)

Lesezeit: 2 Min.

Die britische Universität Loughborough testet als erste in Europa den Einsatz der Holoboxen der US-Firma Proto, um Dozenten und Dozentinnen aus aller Welt gewissermaßen in den Hörsaal zu holen. Die Verantwortlichen halten es sogar für vorstellbar, mit der KI-Technik dreidimensionale Abbilder von Verstorbenen Vorträge halten zu lassen. Das berichtet der Guardian und ergänzt, dass die Studierenden dann von Albert Einstein oder Coco Chanel lernen könnten. Noch soll ein Jahr mit der Technik experimentiert werden, 2025 soll sie dann in den Lehrplan aufgenommen werden. Das könne auch bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen helfen, weil Gäste seltener einfliegen müssten.

Gezeigt hat Proto die gemeinsam mit Holoconnects entwickelte Holobox vor wenigen Tagen auf der CES in Las Vegas. In Kästen der Größe von Telefonzellen lassen sich Personen projizieren, etwa um einen Vortrag zu halten. Anders als auf einem Display, wirkt dieser dank einer Nachbearbeitung mit KI-Technik dreidimensional, aber nur aus einem gewissen Abstand. Direkt vor der Box verschwindet der 3D-Effekt. Anders als es der Name nahelegt, handelt es sich auch nicht um ein Hologramm. Der "verblüffend gut" wirkende räumliche Effekt wird lediglich mit optischen Tricks erreicht, etwa einem hinzugefügten Schatten. Zusätzlich zu den mehrere zehntausende Euro teureren Boxen gibt es auch noch Minivarianten für 6.000 beziehungsweise 6.900 Euro.

Die Studierenden in Loughborough jedenfalls "lieben die Technologie total", zitiert der Guardian eine Professorin, die damit arbeitet. Das zeigt sich demnach nicht nur an den Selfies, die fleißig mit den Geräten gemacht würden: "Sie bevorzugen einen Gastredner aus der Industrie, der in den Hörsaal gebeamt wird, gegenüber einer 2D-Person an der Wand." Die dreidimensionale Darstellung sei einfach "viel ansprechender und realer", während Vorträge via Zoom nur das Gefühlt vermitteln würden, Fernsehen zu sehen. Zu den Plänen von Proto, die Technologie künftig auch dafür zu benutzen, um digitale Abbilder verstorbener Persönlichkeiten in die Hörsäle zu holen, gibt es in dem Artikel aber kein Statement der Universität.

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(mho)