Giesecke & Devrient hat weiter Interesse an der Bundesdruckerei

Die Bereiche Banknoten (833 Millionen Euro) und Cards & Services (577 Millionen Euro) trugen vor allem zur Umsatzsteigerung bei Giesecke & Devrient bei, letztere vor allem durch einen "kräftigen Anstieg" der Produktion von SIM-Karten für Mobiltelefone.

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Von
  • Detlef Borchers

Anlässlich seiner Bilanzpressekonferenz hat das Münchener Unternehmen Giesecke & Devrient betont, weiterhin am Kauf der Bundesruckerei interessiert zu sein, auch wenn der Bund 25,1 Prozent des privatisierten Unternehmens zurückkaufen will. Dabei begrüßt die Bundesdruckerei ausdrücklich die wieder ins Spiel gebrachte Beteiligung des Bundes, wenn damit das Monopol im Passwesen abgesichert wird.

Im Vergleich zu den guten Zahlen des Vorjahres konnte Giesecke & Devrient den Umsatz noch einmal um 20 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro steigern und 2007 einen Jahresüberschuss von 96 Millionen Euro erwirtschaften (Vorjahr: 81 Millionen). Wie im Vorjahr trugen die Bereiche Banknoten (833 Millionen) und Cards & Services (577 Millionen) zur Umsatzsteigerung bei, letztere vor allem durch einen "kräftigen Anstieg" der Produktion von SIM-Karten für Mobiltelefone. Dagegen blieb die Sparte "Government Solutions" mit der Produktion von Pässen und Gesundheitskarten mit einer Umsatzsteigerung von 113 Millionen auf 136 Millionen hinter den Erwartungen zurück.

Hier erhofft sich das Münchener Unternehmen entscheidende Synergieeffekte durch den Zukauf der Bundesdruckerei, die am deutschen Reisepass verdient. "Wir haben unser Angebot abgegeben, jetzt liegt alles in den Händen des Verkäufers", erklärte Giesecke & Devrient-Chef Karsten Ottenburg gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Dem Zeitungsbericht zufolge soll ein Rechtsgutachten zirkulieren, nach dem der Rahmenvertrag zwischen dem Bundesinnenministerium und der Bundesdruckerei zur Produktion des elektronischen Reisepasses nichtig sei. Der möglicherweise ungültige Produktionsvertrag soll vom damaligen Innenminister Otto Schily durchgesetzt worden sein, der später in branchennahe Positionen wechselte. (Detlef Borchers) / (jk)