Giesecke & Devrient produzieren ePässe für Lettland

1,1 Millionen elektronische Reisepässe für lettische Staatsbürger sollen in den nächsten fünf Jahren produziert werden. Giesecke & Devrient gilt als auch Interessent für die Übernahme der Bundesdruckerei.

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Von
  • Detlef Borchers

Der Münchener Sicherheitskonzern Giesecke & Devrient (G&D) hat den Gewinn eines Auftrages der lettischen Regierung bekannt gegeben. Danach produziert die Firma in den nächsten fünf Jahren 1,1 Millionen elektronische Reisepässe für lettische Staatsbürger. Nach Mazedonien und Österreich ist Lettland das dritte Land, das eReisepässe oder die ePass-Technologie von G&D bezieht.

Die Meldung von G&D, die keine Angaben zum Auftragsvolumen enthält, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem eine Diskussion über den Verkauf der Bundesdruckerei begonnen hat. Bei der Bundesdruckerei, dem direkten G&D-Konkurrenten, haben Politiker die Befürchtung geäußert, dass der Bund mit dem Verkauf des deutschen ePass-Produzenten ins Ausland hoheitliche Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann. Giesecke & Devrient unterlag im Bieterstreit bei der Privatisierung der Bundesdruckerei im Jahre 2000, gilt aber heute wieder als eine der Firmen, die interessiert sind, Teile der Bundesdruckerei zu übernehmen.

Als ausländische Firma mit Interesse an der Bundesdruckerei wird De La Rue Smurfit gehandelt, eine Tochter des Papierkonzerns Kappa Group, die ePässe unter anderem für Irland und die Bahamas herstellt. Der Standort, an dem die ePässe hergestellt werden, wird von de La Rue geheim gehalten, soll aber innerhalb der Europäischen Union liegen.

Zur Einführung des ePasses und den Auseinandersetzungen um Ausweise mit digitalisierten biometrischen Merkmalen siehe den Online-Artikel in c't – Hintergrund (mit Linkliste zu den wichtigsten Artikeln aus der Berichterstattung auf heise online sowie in c't, Technology Review und Telepolis):

(Detlef Borchers) / (jk)