GirlsDoPorn-Besitzer jetzt eine der meistgesuchten Personen des FBI

Die US-Bundespolizei FBI hat 100.000 US-Dollar Belohnung für Hinweise ausgeschrieben, die zur Ergreifung des Mannes führen, der GirlsDoPorn betrieben hat.

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(Bild: Shutterstock/Empirephotostock)

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Das FBI hat den Besitzer und Betreiber der mittlerweile geschlossenen Pornoportale GirlsDoPorn und GirlsDoToys auf seine Liste der zehn meistgesuchten mutmaßlichen Kriminellen gesetzt. Für Hinweise, die zur Ergreifung von Michael James Pratt führen, zahlt die US-Bundespolizei demnach bis zu 100.000 US-Dollar. Ihm werden "Sexhandel" ("Sex trafficking") und "Produktion von Kinderpornografie" vorgeworfen. Unter falschen Versprechungen sollen er und seine Komplizen Frauen und Mädchen angeheuert und zur Produktion der Inhalte für die Onlineplattformen genötigt haben. Von den Verantwortlichen ist er als Einziger auf der Flucht.

Pratt und seine Komplizen sollen zwischen 2012 und 2019 hunderte junge Frauen im Internet für angebliche Model-Shootings angeheuert haben. Erst später hätten sie offenbart, dass es um pornografische Aufnahmen ging, angeblich für private Sammlungen im Ausland, ihnen wurde Anonymität zugesagt, erklärt das FBI. Obwohl ihnen auch zugesichert wurde, dass die Aufnahmen nicht online erscheinen würden, seien diese auf die Plattformen GirlsDoPorn und GirlsDoToys gestellt worden. Damit sollen die Verantwortlichen mehr als 17 Millionen US-Dollar Umsatz gemacht haben.

Einigen Frauen soll es dabei untersagt worden sein, die Drehorte vor Abschluss der Produktionen zu verlassen. Andere seien angeblich zu Handlungen gezwungen worden, denen sie nicht zugestimmt hätten. Einige hätten sogar den Vorwurf erhoben, sexuell missbraucht worden zu sein. Ein Opfer war demnach zum Tatzeitpunkt noch nicht 18 Jahre alt.

Hunderten Opfern war Ende 2021 bereits Schadensersatz zugesprochen worden, vorher hatte das Porno-Unternehmen Mindgeek mit dutzenden Frauen einen Vergleich geschlossen. Die Unternehmenstochter PornHub hatte eine Partnerschaft mit den Seiten abgeschlossen und soll noch Videos der Portale veröffentlicht haben, nachdem die betrügerischen Machenschaften bekannt gewesen seien. Ein Komplize von Pratt wurde im Juni 2021 zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Den Platz auf der Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen vor dem FBI teilt sich der Neuseeländer Pratt nun unter anderem mit der Onecoin-Erfinderin Ruja Ignatova.

(mho)