GoStudent erhält Kapitalerhöhung in Höhe von 95 Millionen US-Dollar

Der Nachhilfe-Anbieter GoStudent will mit einer Kapitalerhöhung hybride Lernformate und KI-Nutzung forcieren, SimpleClub erhält Geld für den Ausbildungsbereich.

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(Bild: insta_photos/Shutterstock.com)

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Das österreichische Nachhilfeunternehmen GoStudent hat eine Kapitalerhöhung in Höhe von 95 Millionen US-Dollar umgesetzt. Das gab das Unternehmen bekannt. GoStudent plant, mit den Mitteln einerseits stärker in hybride Lernformen zu investieren und andererseits die Einbindung von KI-Anwendungen voranzutreiben.

Die Kapitalerhöhung ist nach eigenen Angaben eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital, an der sich die Deutsche Bank und Investoren wie Left Lane Capital, DN Capital, Tencent, Prosus, DST, Coatue und Softbank Vision Fund 2 beteiligen.

Die KI-Integration habe momentan die oberste Priorität, so das Unternehmen. Es schätzt, dass der globale Markt für KI im Bildungsbereich bis 2027 ein Volumen von 10 bis 20 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Dabei stützt sich GoStudent auf die eigene Analyse von verschiedenen Berichten zu dem Thema: Das sollen die Berichte Global Market Insights, Grand View Research und Global Market Estimates sowie Erkenntnisse von Holon IQ sein.

GoStudent konzentriert sich nach einem kurzen Ausflug in den nord- und südamerikanischen Markt hauptsächlich auf die DACH-Region, ist aber insgesamt in 15 Ländern tätig. Laut einer eigenen Studie wollen 61 Prozent der Eltern eine Kombination aus Online- und Offline-Lernhilfe für ihre Kinder. Das Angebot soll sich dementsprechend aus Online-Einzelunterricht, Offline-Gruppenunterricht und GoVR-Einheiten zusammensetzen.

Felix Ohswald, CEO und Co-Founder von GoStudent, erklärt hierzu: "Durch ein hybrides Angebot aus KI-gesteuerter Lernunterstützung oder Virtual-Reality-Unterricht in Kleingruppen gepaart mit herkömmlicher Nachhilfe, kann ein wirklich maßgeschneidertes Lernumfeld für jedes einzelne Kind erstellt werden, um es bestmöglich auf seine Zukunft vorzubereiten. Außerdem werden die Kundinnen und Kunden dank unseres Hybridmodells größtmögliche Flexibilität erhalten. Eine Familie, die beispielsweise Offline-Nachhilfe bevorzugt, kann während eines Urlaubs auf Online-Einzelunterricht umsteigen, damit der Lernfluss nicht unterbrochen wird. Oder wenn ein Kind gerne gemeinsam mit anderen Kindern Englisch lernt, aber individuelle Unterstützung in Mathematik benötigt, können wir dies einfach ermöglichen. Hybrides Lernen soll einen langfristigen Lernerfolg gewährleisten, der den Bedürfnissen des oder der Einzelnen entspricht."

Mit KI-Tools will GoStudent unter anderem die über 23.000 Tutorinnen und Tutoren auf der Plattform entlasten. So werde ein KI-Lehrplangenerator entwickelt, der pro Unterrichtseinheit 15 Minuten einsparen soll. Auch sollen mittels KI individuell angepasste Inhalte für Nachhilfeeinheiten erstellt werden.

Konkurrent SimpleClub hat sich derweil ein weiteres Standbein im Ausbildungsbereich aufgebaut. Dort kooperiert das deutsche Nachhilfe-Unternehmen auch mit dem Mittelstand und bietet Unterrichtsmaterial an, das sich an spezifischen Ausbildungsinhalten orientiert. Laut SimpleClub integrieren mittlerweile mehr als 200 Partnerunternehmen wie die Deutsche Bahn, Sparkasse, Volksbank, Edeka, B.Braun, Brillux und die IHK die Lernplattform als festen Ausbildungsbestandteil.

Drei Millionen Euro erhielt SimpleClub nach eigenen Angaben im Juli als strategisches Investment von Mittelständlern wie Rullko, Globus und Kienbaum Consultants International. Ziel der Investition ist es, die digitale Berufsausbildung im deutschen Mittelstand anzuschieben und so auch dem zunehmenden Fachkräftemangel zu begegnen, der sowohl Belegschaften als auch Ausbilder und Lehrkräfte betrifft.

(kbe)