Google Apps wollen auf US-Behörden-Desktops

Die Webdienst-Suite Google Apps ist in einer eigenen Version für US-Regierungsbehörden erschienen – nicht mit neuen Features, aber höheren Sicherheitsversprechen

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Eine neue gebührenpflichtige Edition der Web-gestützten Büroanwendungen Google Apps bewirbt sich speziell um Jobs auf den Arbeitsplatzrechnern von US-Behördenangestellten. Der Suchmaschinen-Spezialist kündigte am gestrigen Montag an, US-Behörden parallel zu seiner für Unternehmen gedachten Premier Edition ab sofort auch eine Suite Google Apps for Government anzubieten. Zum selben Gebührensatz wie bei der Premier-Edition – 50 US-Dollar je Anwender und Jahr – soll die Variante für Regierungsbehörden mehr Datensicherheit gewährleisten.

Zu diesem Zweck sollen die Apps auf gesonderten, nur für Regierungskunden reservierten Rechenzentren in den USA laufen. Vorerst gilt dieses Statement nur für Gmail und Google-Kalendereinträge, doch andere Anwendungen sollen diesem Muster in Kürze folgen. Wie das genau aussehen soll, wird indes aus der Ankündigung nicht ganz klar. Google führt als Beispiel die ministeriell geförderten Berkeley Research Labs an, die über Google Apps zahlreiche Dokumente mit weltweit verteilten Partnern austauschen. Ob alle diese Partner demnach künftig Konten der US-spezifischen Government-Edition benötigen, um die bearbeiteten Dokumente auf den reservierten Servern einlagern zu können, erscheint fragwürdig.

So oder so – Google hat seine Software mitsamt den Rechenzentren gemäß den US-Anforderungen (Federal Information Security Management Act, PDF) zertifizieren lassen und will sie auch den jährlich anfallenden Re-Audits unterwerfen. Änderungen, die Google im Interesse der Zertifizierung vornehmen musste, haben dem Anbieter erste Verluste mit dem neuen Produkt beschert: Einer der bislang größten Abonnenten dieser Dienste, die Stadtverwaltung von Los Angeles, hatte vertraglich offenbar einen Anlauftermin im Juni vereinbart. Weil Google das ersehnte Zertifikat aber erst in der vergangenen Woche erhielt, war der Termin nicht zu halten und es wurden Konventionalstrafen sowie eine Vertragsergänzung fällig. (hps)