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Google Jump: Kamera-Halter und Stitching-Software für Virtual Reality

Achim Barczok
Jump-Dummy

So ähnlich wird ein Jump aussehen, wenn es mit Kameras von Go Pro bestückt ist. Im Zentrum lässt sich Zubehör einschrauben, etwa ein Mikrofon oder Scheinwerfer.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Realfilme für Virtual Reality sind zurzeit noch schwierig herzustellen. Googles Jump-Plattform soll die Produktion von dreidimensionalen Virtual-Reality-Filmen erleichtern.

Google will mehr Content für Virtual-Reality-Brillen: Dazu hat das Unternehmen auf der Entwicklerkonferenz Google I/O am Donnerstagabend eine neue Plattform für Produktion und Präsentation von VR-Videos vorgestellt. "Google Jump" [1] besteht aus drei Werkzeugen für Filmemacher: Eine Halterung, die mehrere Kameras miteinander verbindet, eine Stitching-Software und eine 360-Grad-Videofunktion für YouTube.

Google Jump (0 Bilder) [2]

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Auf der I/O zeigte Google die erste dieser "Jump-kompatiblen" VR-Kamera-Halterungen, die in Zusammenarbeit mit dem Action-Kamera-Hersteller GoPro entwickelt wurde. Sie richtet 16 GoPro-Hero4-Kameras in einem Ring so aus, dass aus ihrem Rohmaterial stereoskopische Videos in 360 Grad aufgezeichnet werden können. Eine Hero4-Kamera kostet zurzeit ab 350 Euro – bei 16 Stück sind das 5600 Euro.

Google I/O 2015

Das Halterungssystem soll man offenbar auch für andere Kameras anpassen können: Wie bei Cardboard will Google die Vorlage dafür öffnen. Das auf der Google I/O gezeigte Kamerasystem ähnelt stark "Project Beyond" von Samsung [11]: Auch hier sind 16 Kameras ringförmig angeordnet.

Wie genau die Stitching-Software funktioniert und ob sie lokal oder als Web-Anwendung läuft, blieb unklar. Bisherige Stitching-Programme für 360-Grad-Virtual-Reality-Videos waren nicht gerade preisgünstig – für VideoStitch Studio [12] muss man beispielsweise über 1000 Euro auf den Tisch legen.

Die fertigen 360-Grad-Videos lassen sich auf YouTube hochladen, wo man sie dann mit einem Smartphone im Google-Cardboard-Gehäuse in voller virtueller 3D-Pracht bewundern kann – Umherschauen per Kopfdrehung inklusive. YouTube unterstützt zwar schon seit März 360-Grad-Videos, aber ohne Stereoskopie und Headtracking. Es wäre allerdings wünschenswert, dass die Stitching-Software nicht nur einen YouTube-Export anbietet, sondern die Videodateien auch lokal speichert; so dass man sie zum Beispiel mit der Oculus Rift oder der Samsung Gear VR anschauen kann.

Alle Jump-Werkzeuge sollen laut Google ab Sommer erhältlich sein. (jkj [13]) / (acb [14])


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[3] https://www.heise.de/bilderstrecke/bilderstrecke_2670628.html?back=2670626;back=2670626
[4] http://www.heise.de/thema/Google-I%E2%88%95O
[5] https://www.heise.de/news/Kommentar-zur-Google-I-O-Als-gaebe-es-kein-Uebermorgen-2670918.html
[6] https://www.heise.de/news/Android-M-App-Berechtigungen-ueberarbeitet-neue-Stromspar-Features-2670439.html
[7] https://www.heise.de/news/Android-M-Testbedarf-fuer-alte-Apps-weitere-Neuerungen-2670840.html
[8] https://www.heise.de/news/Neue-Cardboard-Brille-mit-Knopf-und-Phablet-Unterstuetzung-2670611.html
[9] https://www.heise.de/news/Google-Jump-Kamera-Halter-und-Stitching-Software-fuer-Virtual-Reality-2670626.html
[10] https://www.heise.de/news/Google-Brillo-und-Weave-Ein-Android-fuers-Internet-der-Dinge-2670592.html
[11] https://www.heise.de/news/Project-Beyond-360-Grad-Kamera-fuer-Virtual-Reality-2455013.html
[12] http://www.video-stitch.com/studio/
[13] mailto:jkj@ct.de
[14] mailto:acb@ct.de