Google lizenziert Nachrichten von Associated Press

Während sich der Suchmaschinenbetreiber mit AFP noch in einem Rechtsstreit wegen Google News befindet, lizenziert er Inhalte von AP für ein neues Nachrichtenangebot.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Google und Associated Press (AP) haben ein Lizenzabkommen über die Nutzung von Nachrichtentexten geschlossen, die AP produziert. Die AP-News sollen, heißt es in US-Medien, für ein neues Angebot genutzt werden, das die bisherigen Google News ergänzt. Finanzielle Details des Geschäfts wurden nicht bekannt.

Mit Google News, einem Aggregator, der Überschriften, Anrisstexte und Bilder aus einigen hundert Newsseiten im Web für eine Übersichtsseite sammelt, hatte sich Google schon Ärger mit Agence France Press (AFP) eingehandelt: AFP betrachtet die Übernahme von Texten durch Google News als Verletzung des Urheberrechts, da Google keine Lizenz für AFP-Nachrichten habe.

Der Deal mit AP hat nach Ansicht von Google keinen Einfluss auf den Rechtsstreit mit AFP. Man sei weiterhin der Ansicht, dass man mit dem Newsaggregator nicht gegen das Urheberrecht verstoße; die Lizenzierung von AP-Nachrichten betreffe nicht Google News, sondern nur neue Offerten, die zusätzlich zu Google News entwickelt und in Zukunft eingeführt werden sollen.

Das Wall Street Journal allerdings kommentiert, die Vereinbarung zwischen AP und Google sei speziell so ausgelegt worden, dass AP zwar für die Zulieferung von Agenturmeldungen bezahlt werde, Google auf der anderen Seite aber seine Position zu Google News nicht gefährdet sehe. Eine AP-Sprecherin kommentierte gegenüber dem Finanzblatt, dass die "neuen großen Supermächte des Web" in der Regel kein Geld für die Schaffung von Inhalten ausgeben würden. Das sei aber wiederum ein Gebiet, auf dem die traditionellen Medien am besten seien. Die Partnerschaft könne daher sehr leistungsfähig sein, wenn man mit dem richtigen Geschäftsmodell arbeite. (jk)