zurück zum Artikel

HDMI 1.4a für 3D-Fernsehen ist fertig

Nico Jurran

Die HDMI Licensing LLC hat eine überarbeitete Spezifikation zum High Definition Multimedia Interface mit der Versionsnummer 1.4a veröffentlicht.

Wie bereits angekündigt [1], hat die HDMI Licensing LLC die Spezifikation zum High Definition Multimedia Interface überarbeitet. Die neue Fassung mit der Versionsnummer 1.4a erweitert die sogenannten "3D Mandatory Formats" um die Übertragungsformate "Side-by-Side" und "Top-and-Bottom". Hierbei werden die Ansichten für das linke und das rechte Auge nebeneinander beziehungsweise übereinander im einem Bild übertragen – allerdings eben nur mit halber horizontaler beziehungsweise vertikaler Auflösung. Die Idee dahinter ist klar: Die Bilder passen so in ein gewöhnliches 1080i- beziehungsweise 720p-Bild und lassen sich wie gewöhnliche HDTV-Bilder auch von den aktuellen HDTV-Receivern empfangen und weitergeben. Für die stereoskopische Wiedergabe benötigt man am Ende der Kette natürlich ein 3D-fähiges Display. Selbst die Formate 1080p23.98 beziehungsweise 1080p24 wurden für Top-and-Bottom spezifiziert.

Für 3D-Blu-rays soll hingegen das bereits mit HDMI 1.4 spezifizierte Frame-Packing-Verfahren zum Einsatz kommen. Hier befindet sich wie bei Top-and-Bottom im oberen Teil des Frames das Bild für das linke und im unteren Teil das für das rechte Auge – beide allerdings in voller Auflösung und durch einen Leerraum getrennt. Bei der Übertragung von Full-HD-Bildern in 3D kommt man so auf "Megaframes" mit einer Gesamtauflösung von 1920 × 2205 Pixel. Die 2205 Zeilen setzen sich dabei aus 2 × 1080 Zeilen und einem Leerraum von 45**Zeilen zusammen. Übertragen werden pro Sekunde 23,98 beziehungsweise 24 dieser Frames. Um die HDMI-1.4a-Norm zu erfüllen, müssen 3D-taugliche Zuspieler mindestens eines der genannten Übertragungsformate unterstützen, 3D-taugliche Displays und Repeater (wie Audio/Video-Receiver) sogar alle.

Bemerkenswert ist noch, dass HDMI Licensing LLC für Spiele das Frame-Packing-Verfahren für verbindlich erklärt hat, allerdings sollen die Bilder für das linke und das rechte Auge hier jeweils eine Vollbild-Auflösung von 1280 × 720 Pixel (720p) haben. Für die Übertragung wird daraus ein 1280 × 1470 Pixel großes Frame gebaut (2 × 720 Zeilen plus 30 Leerzeilen). Als Bildfrequenzen sind 50, 59, 94 und 60 Hz genannt. Diese Ausführungen dürften sich vor allem die Playstation 3 beziehen, die nach einem Update künftig auch stereoskopische 3D-Spiele bieten soll. Sollte die PS3 nur das Frame-Packing-Verfahren unterstützen, dürften sich die stereoskopischen 3D-Games allerdings nicht auf Acers aktuellem 3D-Projektor H5360 spielen lassen. Dieser Projektor erwartet nämlich ein 720p120-Signal, bei dem die Bilder für das linke und für das rechte Auge abwechselnd angeliefert werden. (nij [2])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-947806

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/HDMI-Spezifikation-wird-fuer-Fernsehuebertragungen-in-3D-ueberarbeitet-921874.html
[2] mailto:nij@ct.de