HP Software & Solutions angelt sich Jörg Limberg von WeWebU

Der Software-Vertriebsprofi Jörg Limberg soll als neuer Leiter der Software-Sparte von HP vor allem den Vertrieb ankurbeln. Doch es steht auch Integrationsarbeit an: Das Sammelsurium von Software-Paketen, das sich im HP-Portfolio tummelt, wartet auf eine ordnende Hand. Der Channel darf ebenfalls auf Ideen des neuen Managers hoffen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Engelbert Hörmannsdorfer

Jörg Limberg, Chef von HP Software & Solutions in Deutschland

(Bild: HP)

Die Gerüchte deuteten es bereits im März an: Bei Jörg Limberg tut sich was. Noch im vergangenen Monat war er Chief Operating Officer und Executive Vice President Worldwide Sales & Marketing beim Enterprise-Content-Management-Anbieter WeWebU Software – Ende März trat er in den Beirat der Gesellschaft ein. Nun ist es amtlich: Limberg wird neuer Chef von HP Software & Solutions in Deutschland.

Von WeWebU geht Limberg im besten Einvernehmen, er bleibt dort nämlich weiterhin im Beirat tätig. Die neue Position bei Hewlett-Packard ist eine Herausforderung: Schließlich sind dort alle Software-Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen Business Technology Optimization (BTO), Business Intelligence (BI), Information Management und Communications & Media Solutions in Deutschland zusammengefasst. Limberg wird dadurch Chef von rund 360 HP-Mitarbeitern hierzulande.

Obwohl HP zu den weltweit größten Elektronikkonzerne gehört, scheint das Softwaregeschäft nicht so zu wachsen, wie erhofft. In diesem Segment befindet sich ein großes Sammelsurium von zugekauften Paketen wie beispielsweise von Mercury- oder Tower Software. "In erster Linie wollen wir aggressiv wachsen!", gibt Limberg als seine wichtigste Parole im Gespräch mit heise resale aus. Aber es gibt sicherlich wegen der vielen Pakete auch Integrationsarbeit zu leisten.

Noch ist sich Limberg nicht sicher, ob er den Fokus mehr auf den Channel oder den Direktvertrieb legen will. Aber in Anbetracht seiner früheren Berufsstationen liegt es nahe, dass der Channel-Fokus durchaus Priorität hat.

Nach Stationen bei Parametric Technology und Rational Software (jetzt: IBM) wechselte Limberg im Jahr 2001 zu Open Text und stieg dort zum Managing Director und Vice President Sales für Zentral- und Osteuropa auf. Bei Open Text war er auch für die Übernahme und Integration einer Reihe von deutschen Software-Unternehmen verantwortlich, darunter Gauss Interprise und IXOS Software.

Im Jahr 2006 wechselte Limberg als Vice President & General Manager Central Europe zum BI-Anbieter Business Objects. Bei Business Objects gelang es Limberg bereits im Geschäftsjahr 2007 – nach Jahren des Umsatzrückgangs – ein Wachstum von 19 Prozent zu erzielen. Nach der Übernahme von Business Objects durch SAP verließ Limberg das Unternehmen und gründete zusammen mit Bernhard Gölitz im Jahr 2008 die Firma Salestro, die eine Methode zur Verbesserung der Zuverlässigkeit von Umsatzprognosen vermarktet. Im Oktober 2008 wechselte er schließlich zu WeWebU.

Bei dem Herzogenauracher Softwarehaus fielen seine Vertriebsaktivitäten gerade auf fruchtbaren Boden: Kurz vor seinem Abgang brachte er eine exklusive Vertriebsvereinbarung mit einem Partner in den USA unter Dach und Fach. "WeWebU ist jetzt in den USA sehr gut positioniert und kann garantiert für drei Jahre mit Umsätzen rechnen", erklärt Limberg. Auch in England installierte Limberg einen neuen Partner, mit dem zusammen ein Deal für das WeWebU-Paket "OpenWorkDesk" in London bei der HSBC-Bank gelang. "Rund 2600 HSBC-Mitarbeiter setzen jetzt die WeWebU-Software ein", freut sich der Manager für seine frühere Firma. (map)