Hacker entdecken die Macs

Seit dem Februar dieses Jahres werden auch die Mac-User verstärkt mit Sicherheitslöchern und Virenattacken konfrontiert.

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Von
  • Detlef Grell

Die schöne Zeit, in der von Viren und Würmern genervte Windows-User, denen Linux zu anstrengend ist, auf ein ähnlich komfortables Betriebssystem wie Windows ausweichen konnten, neigt sich dem Ende zu. Bisher durften sich Mac-User halbwegs sicher wähnen, bildeten sie doch nur eine viel zu kleine Zielgruppe, die den Aufwand einer eigenen Virenproduktion nicht Wert zu sein schien. Wie schön, dass die Mehrheit der PC-Anwender sich für Windows entschieden hatte, das all die Ekligkeiten aus dem Netz auf sich zog. Aber schon mit dem Übergang zu MacOS X und dessen Unix-Unterlage verlor der Mac einen Teil seiner Exotik und der Schritt in die Intel-Welt vereinfacht durch Prozessor-Code-Kompatibilität die Erstellung "plattformübergreifender Schädlinge" weiter.

Während sich Jack Campbell von DVForge noch vor einem Jahr zu der Äußerung hinreißen ließ, das Risiko, unter Mac OS X Opfer von Viren und Trojanern zu werden, sei zwar theoretisch vorhanden, aber "nahezu Null", präsentiert sich die Realität nun doch etwas unerfreulicher. So meldete heise security kürzlich den Virus OSX/Leap.A und kurz darauf Schwachstellen in Apples Browser Safari und in Apples E-Mail-Programm. Sogar ein Bluetooth-Wurm hat sich bereits das MacOS X als Ziel auserkoren.

Auch Sicherheitsspezialisten in den USA erklären die Schonzeit der Mac-User vor Angriffen für beendet, wie die Computerworld berichtet. Sie zitiert unter anderem Ira Winkler, Buchautor und unabhängiger Sicherheitsanalytiker, mit der Aussage, dass jede Software Bugs enthält und ein gewisser Prozentsatz davon auch Angriffe ermöglicht. Noch dürfen sich Mac-User allerdings durchaus etwas sicherer fühlen: Laut Craig Schmuger von McAfee sind bisher rund 150.000 Angriffe auf die Schwachstellen in Windows bekannt, während beim Mac noch keine 100 registriert wurden. (gr)