Handys mit Geigerzähler

Mobiltelefone, mit denen man auch radioaktive Strahlung messen kann, könnten in Zukunft zur Grundausstattung von Zollbeamten und Polizisten gehören.

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Von
  • Oliver Lau

Mit Handys kann man längst nicht mehr nur telefonieren, sondern auch Musik hören, Fotos schießen, Termine verwalten, im Internet surfen oder seinen Standort per GPS bestimmen. Die jüngste Errungenschaft des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) will das Handy nun auch als Geigerzähler nutzbar machen. Zollbeamte, Polizisten, Mitarbeiter der öffentlichen Versorgungsbetriebe, kurzum sämtliche Personen, die mit Gefahrengut umgehen müssen, könnten damit jederzeit und überall radioaktive Strahlung messen.

Das Radiation Detection Center (RDC) des LLNL arbeitet seit sechs Monaten an RadNet, einem Mobiltelefon, das Personal Digital Assistant, Internetbrowser, GPS-Locator und Geigerzähler in sich vereint. Nachdem die Probleme mit der Empfindlichkeit des Messgeräts gelöst sind, soll RadNet radioaktives Materials sogar nach seiner Herkunft (wie beispielsweise aus der Medizin, der Industrie oder von sogenannten "schmutzigen Bomben") unterscheiden können.

Die Integration des Strahlendetektors in ein Mobiltelefon garantiere, dass dem Gerät niemals die zum Betrieb notwendige Energie fehle und dass es stets mitgeführt werde. Die Messdaten können zudem an eine Zentrale übertragen werden: Jeder Träger des Geräts werde damit zum Teil eines landesweiten Messnetzwerks. Ein Prototyp von RadNet soll in den nächsten Monaten herauskommen. (ola)