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Hannover Messe: Zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Greta Friedrich
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(Bild: Miha Creative / Shutterstock.com)

Die HMI 2022 startet am 30. Mai, Partnerland ist Portugal. Im Spannungsfeld von Klimaschutz und Versorgungssicherheit ist die Messe relevanter denn je.

Die Hannover Messe dreht sich vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2022 um die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Bei der Industrieschau präsentieren sich 2500 Aussteller, darunter sind Konzerne wie Bosch oder Siemens, Tech-Firmen wie Microsoft, Amazon oder Google, mittelständische Unternehmen wie Phoenix Contact oder Harting, rund 150 Startups sowie Forschungsinstitute wie Fraunhofer und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Außerdem soll es über 600 Vorträge und Diskussionsrunden auf sieben Bühnen geben. Partnerland der Hannover Messe (HMI 2022) ist dieses Jahr Portugal.

Die Hannover Messe sei in diesem Jahr relevanter denn je, erläuterte Jochen Köckler, Chef der Deutsche Messe AG, bei der Auftakt-Pressekonferenz [1]: Im Spannungsfeld zwischen dem immer deutlicher spürbaren Klimawandel und unterbrochenen Lieferketten sowie steigenden Energiepreisen infolge des Kriegs in der Ukraine biete die HMI 2022 eine Plattform für Politik, Wirtschaft und Industrie. Es gehe auch um Energieerzeugung, um Energienutzung in der Industrie und darum, beides digital zu steuern und nachhaltiger zu machen.

Besonders groß sei dieses Jahr die Nachfrage der Industrie, mit den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern zu reden, so Köckler. Gelegenheiten dazu wird es geben: Kanzler Olaf Scholz wird gemeinsam mit Portugals Premierminister António Costa die Messe eröffnen und den traditionellen Messerundgang machen, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird über die Transformation der Industrie diskutieren. Die HMI 2022 findet erstmals seit 2019 wieder vor Ort in Hannover statt, man kann aber auch digital an der Messe teilnehmen. Mehr zur Teilnahme erfahren Sie auf der Webseite der Messe [2].

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Die HMI 2022 umfasst sieben Themenfelder, zu denen es jeweils verschiedene Speaker und Aussteller gibt (einen interaktiven Lageplan bietet die Messe hier [4]):

Partnerland Portugal hat sich das Motto „Portugal makes sense“ gegeben. Der Präsident der Portugiesischen Agentur für Investitionen und Außenhandel (AICEP), Luís Filipe de Castro Henriques, erklärte es so: Es ergebe einfach Sinn für deutsche und internationale Unternehmen, mit Portugal zusammenzuarbeiten und dort zu investieren. Als Gründe dafür nannte er die hohe Expertise seines Landes (größtes Exportgut sei nicht etwa Wein, sondern Maschinen und Autoteile) und der Fachkräfte dort (Portugal habe die dritthöchste Rate an Ingenieursabsolventen in Europa, die außerdem eine hohe Sprachkompetenz hätten). Über 550 deutsche Unternehmen würden bereits mit Portugal zusammenarbeiten.

Auf der Hannover Messe präsentiert sich Portugal direkt am Eingang von Halle 2 in einem Pavillon mit 1500 m2 Fläche. Zudem ist das Land in den Hallen 3, 5, 9 und 13 präsent, insgesamt stellen über 100 portugiesische Unternehmen auf der HMI 2022 aus. Als Symbol hat Portugal das Astrolabium gewählt, ein astronomisches Instrument. Einst hätten damit Menschen auf Seefahrten navigiert und so Dinge entdeckt und andere Menschen getroffen – heute gebe die HMI 2022 die Richtung in Sachen Technologie und Industrie 4.0 vor, so der AICEP-Präsident.

Bei der Auftakt-Pressekonferenz gaben Rolf Najork, Luís Filipe de Castro Henriques und Jochen Köckler (von links) einen Überblick über die Hannover Messe 2022.

(Bild: Deutsche Messe)

Nachhaltigkeit sei das Leitthema der HMI 2022 – doch sie müsse auch ökonomisch sein, nachhaltige Produkte müssten dem Verbraucher nutzen, hochwertig sein und einen angemessenen Preis haben. Das erklärte der CEO von Bosch-Rexroth, Rolf Najork, auf der Pressekonferenz. Die Industrie müsse die Herausforderung annehmen, die sich aus der Kombination aus dem Krieg in der Ukraine, dem Lockdown in China und der großen technischen Transformation hin zur Nachhaltigkeit ergebe. Najork machte drei Megatrends aus: die globale Erwärmung, den demografischen Wandel und die Ressourcenknappheit.

Nachdem die Hannover Messe im ersten Pandemiejahr ausgefallen war und im vergangenen Jahr digital stattgefunden hatte, sollte sie dieses Jahr eigentlich im April stattfinden. Aufgrund der Pandemielage wurde sie aber in den Sommer verschoben [5] und ist eine hybride Veranstaltung. Als besonderes Experiment soll es in diesem Jahr sechs Telepräsenz-Roboter geben, mit deren Hilfe Menschen aus der Ferne auf der Messe anwesend sein können. Auch für Aussteller gibt es laut Messe-Chef Köckler die Möglichkeit, nur digital an der Messe teilzunehmen. Die Nachfrage sei aber begrenzt, weil der persönliche Kontakt den Ausstellern nach wie vor wichtig sei.

(gref [6])


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[1] https://www.hannovermesse.de/de/news/mediathek/live-uebertragungen/
[2] https://www.hannovermesse.de/de/teilnahme/
[3] https://www.heise.de/Datenschutzerklaerung-der-Heise-Medien-GmbH-Co-KG-4860.html
[4] https://www.hannovermesse.de/de/fuer-besucher/hallenplan/interaktive-karte
[5] https://www.heise.de/news/Cebit-Nachfolger-Twenty2X-abgesagt-Hannover-Messe-verschoben-6334548.html
[6] mailto:gref@heise.de