Hulu: Disney will zweiten Streamingdienst international verfügbar machen

Nach Aussagen des Disney-Chefs soll nach Disney+ ab 2021 auch der auf ein erwachsenes Publikum ausgerichtete Videostreamingdienst Hulu international starten.

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Hulu: Disney will zweiten Videostreamingdienst international verfügbar machen

Der fulminante Start des Streaming-Dienstes Disney+ hat auch seine Schattenseiten: Das Unternehmen verzeichnet einen Gewinneinbruch.

(Bild: dpa, Richard Drew/AP/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Disney-CEO Bob Iger hat nach US-Medienberichten gegenüber Aktionären erklärt, auch den Videostreamingdienst Hulu künftig außerhalb der USA anbieten zu wollen. Nach aktueller Planung dürfte die Internationalisierung 2021 starten.

Zunächst habe allerdings die Expansion von Disney+ Priorität. Der Streaming-Dienst legte einen fulminanten Start hin, auch wenn er in vielen Ländern noch gar nicht verfügbar ist.

Die beiden Dienste ergänzen sich: Während Disney+ lediglich "familientaugliche" Inhalte anbietet, die auch für Kinder beziehungsweise Jugendliche geeignet sind, richtet sich Hulu an ein erwachsenes Publikum. Neben Eigenproduktionen (Originals) sind Fernsehserien und Spielfilme der amerikanischen Medienkonzerne NBC, FOX, ABC und anderer Anbieter über Hulu abrufbar.

In den USA wird Hulu mit verschiedenen Preismodellen angeboten, darunter in einer Version mit Werbung für rund 6 US-Dollar im Monat und in einer (größtenteils) werbefreien Fassung für rund 12 Dollar pro Monat. Zudem ist Hulu in verschiedenen Bundles zu finden, darunter auch in einem mit Disney+ und EPSN.

Die internationale Expansion von Hulu dürfte auch auf weitere hierzulande verfügbaren Dienste Auswirkungen haben. So läuft beispielsweise die Hulu-Serie "The Handmaid's Tale" aktuell bei Magenta TV. Hulu dürfte zum internationalen Start allen bisherigen Anbietern (auf längere Sicht) die Rechte wieder entziehen, wie dies auch bereits Disney bei Disney+ getan hat.

Hulu startet ursprünglich als Joint Venture von News Corporation, NBC Universal und Providence Equity Partners, bevor später Disney und AT&T hinzukamen. Mit den Kauf von 20th Century Fox im März 2019 übernahm Disney 67 Prozent der Anteile, worauf sich AT&T (mittlerweile im Besitz von Warner) zurückzog.

Am Ende blieb neben Disney nur noch Comcast als Anteilseigner. Der Kabelnetzbetreiber ist mittlerweile aber stiller Partner, nachdem er die Kontrolle über Hulu aber direkt an Disney abgegeben hat. Comcast will seine 33 Prozent auf lange Sicht zudem an Disney verkaufen. (nij)