IBM-Supercomputer soll bei Patientenbehandlung helfen

Jeopardy-Champion Watson muss sich künftig ernsteren Aufgaben widmen. IBMs intelligenter Supercomputer wird schon 2012 bei der Behandlung von Millionen US-amerikanischen Krankenversicherten zum Einsatz kommen.

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Von
  • Johannes Haupt

IBMs Supercomputer Watson bekommt seinen ersten richtigen Auftrag. Der Krankenversicherer WellPoint gab am Montag bekannt, es werde die Watson-Technologie zur Ermittlung von geeigneten Behandlungsmethoden im Gesundheitssektor einsetzen. Mit 34 Millionen Kunden ist WellPoint der größte US-amerikanische Krankenversicherungskonzern.

Watson kann die Bedeutung menschlicher Sprache erkennen, auch in größeren Kontexten. Dabei greift der aus zehn Server-Racks zusammengesetzte Rechner innerhalb von 3 Sekunden auf eine Datenmenge zurück, die 200 Millionen gedruckten Seiten entspricht. Im Februar dieses Jahres machte Watson erstmals von sich reden, als er in der US-Quizshow "Jeopardy!" zwei profilierte menschliche Mitspieler besiegte. Innerhalb von IBM soll die Watson-Technologie für Datenanalysen eingesetzt werden.

Auch WellPoint macht sich die Geschwindigkeit Watsons bei der Verarbeitung und Analyse von Daten zunutze. Der Supercomputer soll zunächst mit allgemeinen medizinischen Informationen gefüttert werden. Ärzte können dann individuelle Patientendaten an den Rechner übermitteln und erhalten anschließend eine Diagnose sowie vorgeschlagene Behandlungsmethoden.

WellPoint möchte so die Wartezeiten von der Untersuchung zu Diagonse und Behandlung verkürzen und die Prozesse durch den Computereinsatz (kosten-)effizienter gestalten. WellPoint-Kunden, die sich von den Qualitäten Watsons überzeugen wollen, haben in den nächsten Tagen nochmals Gelegenheit dazu: Die drei "Jeopardy!"-Ausgaben mit dem Superrechner werden von heute an auf CBS wiederholt. (jh)