IBM baut System-x-Produktlinie aus

In vier Bereichen hat es bei Big Blue Updates und Neuerungen gegeben. Sie betreffen die Bereiche System x (x86-Server), integrierte Infrastruktur, das Software Defined Environment, den Speicherbereich, das Netzwerk und IBMs Global Financing.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

IBM hat am 16. Januar 2014 neue Systeme vorgestellt, bei denen es um mehr als nur um das Aktualisieren des Portfolios geht. Unter anderem spielt die technischen Entwicklung rund um Flash-Speicher eine besondere Rolle.

In vier Bereichen hat es bei Big Blue Updates und Neuerungen gegeben. Sie betreffen die Bereiche System x (x86-Server), Pure Systems (integrierte Infrastruktur), das Software Defined Environment (SDE), den Speicherbereich, das Netzwerk und IBMs Global Financing (IGF). Kein Thema in der Ankündigung: Technisches Rechnen, die Power Systeme p und i (POWER CPU), der Mainframe System z und die Global Technology Services.

Big Data und Analytics, Virtualisierung und Flash-Speicher ziehen sich wie ein roter Faden durch die Neuankündigungen. Bei den Hardwareplattformen sind es vor allem die „Solutions“, die ins Auge fallen. Es handelt sich um Server, die auf spezielle Anwendungsszenarien angepasst sind, etwa auf SAPs HANA, IBMs DB2 mit BLU Acceleration (beides fürs Data Mining), VMwares vCloud oder Stratus everRun.

IBMs neue Systeme (5 Bilder)

System x3950 X6

IBMs System-x-Flaggschiff: Das Modell x3950 X6 beherbergt acht Prozessoren und bietet damit bis 120 Kernen und 120 TByte Hauptspeicher. (Bild: IBM)

Da die nächste Generation der System x von Intels angekündigtem Xeon E7 v2 (Ivy Bridge EX) abhängt, werden die Rechner nebst ihren kompletten technischen Daten erst nach dem 18. Februar 2014 verfügbar sein. Die sechste Generation der Enterprise X Architecture (EXA 6) tritt als Nachfolger des 2009 vorgestellten x3850 X5 an, für das es die Hauptspeichererweiterung MAX5 gab.

Bei der Konstruktion schlägt IBM einen neuen Weg ein: Die Gehäuse der Rack-Systeme x3850 X6 und x3950 X6 haben keine Einbauschienen mehr, sondern sind für die feste Montage konzipiert. Auf der Vorderseite des 4U hohen Chassis beim x3850 X6 sind vier Module (ähnlich den Prozessor-Books beim POWER) als Einschübe integriert, die sich ebenso herausziehen lassen wie das fünfte Modul, das bis zu acht Hot-Swap-Festplatten enthalten kann.

Ausgerüstet mit Intels Xeon E7-4800 v2 kommen bei voller Bestückung 60 Prozessorkerne mit 6 TByte Hauptspeicher verteilt auf viermal 24 DIMM- Slots (bis dato DDR3) zusammen. Optional lassen sich alternativ acht Flash-DIMMs pro Book einbauen. Insgesamt wäre damit ein Drittel der Steckplätze mit 12 TByte Flash bestückt.

Die interne Kopplung erfolgt über eine in der Mitte des Gehäuses angebrachte Back plane, an die auch die auf der Rückseite als Einschübe ausgeführten Komponenten angeschlossen sind. Sie stellt jedem „Book“ drei PCIe-Slots zur Verfügung: bei halber Länge (HL) zwei x8 und einen x16, bei Full Length (FL) einen x4 und zwei x16. Beide Formen lassen sich in einem Kabinett mischen.

Für die Verbindung nach draußen ist das Primary I/O Book zuständig. Es enthält drei PCIe-Slots (zwei x16, ein x8), fünf USB-2.0-Anschlüsse, von denen einer intern angebracht ist, und zwei TPM-Bausteine. Das Integrated Management Module (IMM) besitzt einen Netzanschluss für das Lights Out Management (xLOM). Vier redundante Netzteile (900 oder 1400 Watt Wechsel-, 750 Watt Gleichspannung) runden das Ganze ab.

Beim x3950 handelt es sich um die 8U hohe Variante mit E7-8800, die acht Rechner- und zwei Speichermodule auf- nehmen kann und damit die doppelte Menge an Prozessorkernen (120) und Speicher (12 TByte) bietet.

In einer anderen Liga spielt der 2U-Server x3650 M4 BD (Big Data). Das Zweisockel-System arbeitet mit dem Xeon E5-2600 v2, der bis zu 12 physische Cores enthält. Mit 14 Laufwerksschächten (zwei intern) ist es für lokal vorgehalteneMassendaten konzipiert: 56 TByte Speicherplatz und wahlweise 12 GByte RAID mit bis zu 4 GByte Flash-Cache.

Ende Mai soll das Flex System x880 X6 verfügbar sein, gedacht für den Einsatz als Rechenknoten. In einem 2U hohen Gehäuse sind zwei Rechner nebeneinander eingebaut. Ein Node kann mit zwei E7-Prozessoren bestückt werden und maximal 3 TByte Hauptspeicher in 48 Slots (LP DIMMs) aufnehmen. Bis zu vier Knoten kann der SMP-Interconnect miteinander verbinden. Die Obergrenze liegt dann bei 12 TByte und 120 physischen Cores.

Das Ende 2013 angekündigte FlashSystem 840 soll jetzt verfügbar sein. Aus der Übernahme des kanadischen Softwarehauses Platform Computing Anfang 2012 ist Ende 2013 der Ressource Scheduler hervorgegangen. Er bildet die Grundlage für das Software Defined Environment (SDE), in dem Administratoren die Betriebsmittel zentral verwalten und zuordnen können.

Für Netzwerke hat IBM seine Portfolio um den Rack-Switch G7028 ergänzt, der von Blade Network Technology stammt, das IBM 2010 ins Haus geholt hatte. (rh)