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IBM fühlt sich wieder "in Form"

Peter-Michael Ziegler

Im zweiten Quartal erwirtschaftete der IT-Konzern einen Nettogewinn von 1,83 Milliarden US-Dollar oder 1,12 US-Dollar je Aktie. Der Umsatz ging nach dem Verkauf des PC-Geschäfts um 3,6 Prozent auf 22,27 Milliarden US-Dollar zurück.

"IBM [1] hat seine Form wiedergefunden", konstatierte Konzernchef Samuel J. Palmisano bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das zweite Quartal [2] am Montag in Armonk, New York. "Wir haben unser PC-Geschäft nahtlos an Lenovo übergeben, in Europa ein schlankeres Management-System implementiert, wichtige Teile des Unternehmens für zukünftiges Wachstum vorbereitet und gleichzeitig ein solides Quartalsergebnis vorgelegt." Unter dem Strich steht beim weltgrößten IT-Konzern im zweiten Quartal eine Steigerung des Gewinns in den fortgeführten Geschäften auf 1,85 Milliarden US-Dollar oder 1,14 US-Dollar je Aktie. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte der Gewinn bei 1,74 Milliarden US-Dollar respektive 1,01 US-Dollar je Aktie gelegen.
Bedingt durch den Verkauf der Computersparte [3] an den chinesischen Hersteller Lenovo zum 1. Mai sank der Konzernumsatz gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 3,6 Prozent auf 22,27 Milliarden US-Dollar. Für April wurden im PC-Geschäft noch Umsätze in Höhe von 557 Millionen US-Dollar sowie ein Vorsteuerverlust von 149 Millionen US-Dollar verbucht. Analysten hatten im Schnitt mit Quartalsumsätzen in Höhe von 21,92 Milliarden US-Dollar gerechnet. Der Nettogewinn, der Sonderbelastungen durch Stellenstreichungen [4] (1,7 Milliarden US-Dollar), Zahlungen des Software-Konzerns Microsoft nach einem Rechtsstreit [5] in Höhe von 775 Millionen US-Dollar sowie den Verkauf des PC-Geschäfts (1,1 Milliarden US-Dollar) einschließt, betrug 1,83 Milliarden US-Dollar oder 1,12 US-Dollar je Aktie.
Die Gesamtumsätze im Hardware-Geschäft schrumpften gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 25 Prozent auf 5,6 Milliarden US-Dollar. Rechnet man jedoch die aus dem Verkauf des PC-Geschäfts resultierenden Umsatzeinbußen heraus, stiegen die Hardware-Erlöse effektiv um 5 Prozent. Größer Umsatzbringer war mit 4,9 Milliarden US-Dollar die Systems- und Technology-Sparte, die für Server und Massenspeicher [6] zuständig ist. Die Dienstleistungssparte erhöhte den Umsatz um 6 Prozent auf 12 Milliarden US-Dollar. Im Berichtszeitraum wurden Unternehmensangaben zufolge Dienstleistungsaufträge im Wert von 14,6 Milliarden US-Dollar gezeichnet. Die Software-Sparte trug mit 3,8 Milliarden US-Dollar zum Umsatz bei, ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent.
Die Bruttomarge -- eine Kennzahl, die Aufschluss über die Kosteneffizienz eines Unternehmens gibt, indem sie den prozentualen Anteil des Umsatzes, der nach Abzug der Herstellungskosten übrig bleibt, beziffert -- stieg den Angaben zufolge von 36,4 auf 39,4 Prozent. Unter Vernachlässigung des PC-Geschäfts sei sie sogar von 39,7 auf 40,6 Prozent gestiegen. IBM-Aktien legten nachbörslich von 81,81 US-Dollar bei Schluss der Wall Street um 3,89 Prozent auf 84,99 US-Dollar zu.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei IBM in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 [7] 19.350 Mio. 1.520 Mio.
2/00 [8] 21.700 Mio. 1.900 Mio.
3/00 [9] 21.800 Mio. 2.000 Mio.
4/00 [10] 25.600 Mio. 2.700 Mio.
1/01 [11] 21.040 Mio. 1.750 Mio.
2/01 [12] 21.600 Mio. 2.000 Mio.
3/01 [13] 20.400 Mio. 1.600 Mio.
4/01 [14] 22.800 Mio. 2.330 Mio.
1/02 [15] 18.500 Mio. 1.190 Mio.
2/02 [16] 19.600 Mio. 56 Mio.
3/02 [17] 19.800 Mio. 1.300 Mio.
4/02 [18] 23.670 Mio. 1.020 Mio.
1/03 [19] 20.065 Mio. 1.384 Mio.
2/03 [20] 21.631 Mio. 1.705 Mio.
3/03 [21] 21.522 Mio. 1.785 Mio.
4/03 [22] 25.913 Mio. 2.709 Mio.
1/04 [23] 22.250 Mio. 1.363 Mio.
2/04 [24] 23.200 Mio. 2.000 Mio.
3/04 [25] 23.429 Mio. 1.800 Mio.
4/04 [26] 27.671 Mio. 3.040 Mio.
1/05 [27] 22.908 Mio. 1.402 Mio.
2/05 22.270 Mio. 1.829 Mio.

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[1] https://www.heise.de/news/Lenovo-schliesst-uebernahme-von-IBMs-PC-Sparte-ab-157890.html
[2] http://www.ibm.com/investor/2q05/2q05earnings.phtml
[3] https://www.heise.de/news/Lenovo-schliesst-uebernahme-von-IBMs-PC-Sparte-ab-157890.html
[4] https://www.heise.de/news/IBM-streicht-bis-zu-13-000-Stellen-158894.html
[5] https://www.heise.de/news/Microsoft-einigt-sich-mit-IBM-im-Kartellstreit-113065.html
[6] https://www.heise.de/news/IBM-legt-Halbleiter-und-Serversparte-zusammen-92621.html
[7] https://www.heise.de/news/IBM-meldet-Umsatzverlust-17438.html
[8] https://www.heise.de/news/IBM-zeigt-sich-trotz-ruecklaeufiger-Gewinne-zufrieden-32101.html
[9] https://www.heise.de/news/IBMs-Umsatz-etwas-enttaeuschend-31032.html
[10] https://www.heise.de/news/Die-PC-Flaute-laesst-IBM-kalt-31383.html
[11] https://www.heise.de/news/IBM-trotzt-der-Hightech-Krise-36689.html
[12] https://www.heise.de/news/IBM-mit-Gewinnanstieg-bei-stagnierendem-Umsatz-40158.html
[13] https://www.heise.de/news/IBM-mit-Gewinnrueckgang-und-viel-Optimismus-54491.html
[14] https://www.heise.de/news/IBM-verzeichnet-Ertragsrueckgang-47815.html
[15] https://www.heise.de/news/IBM-macht-32-Prozent-weniger-Gewinn-61384.html
[16] https://www.heise.de/news/97-Prozent-Gewinnrueckgang-bei-IBM-63868.html
[17] https://www.heise.de/news/IBM-erzielt-weniger-Umsatz-und-Gewinn-68203.html
[18] https://www.heise.de/news/IBM-macht-weniger-Gewinn-bei-mehr-Umsatz-73151.html
[19] https://www.heise.de/news/IBM-erfuellt-nicht-alle-Erwartungen-Update-77763.html
[20] https://www.heise.de/news/IBM-steigert-Umsatz-und-Gewinn-82281.html
[21] https://www.heise.de/news/IBM-plant-10-000-neue-Stellen-86873.html
[22] https://www.heise.de/news/IBM-freut-sich-ueber-erfolgreiche-Geschaefte-91727.html
[23] https://www.heise.de/news/IBM-kann-bei-Gewinn-und-Umsatz-zulegen-97061.html
[24] https://www.heise.de/news/IBMs-Gewinn-ueber-den-Erwartungen-99829.html
[25] https://www.heise.de/news/IBM-ist-zuversichtlich-109576.html
[26] https://www.heise.de/news/IBM-macht-mehr-als-3-Milliarden-US-Dollar-Gewinn-128030.html
[27] https://www.heise.de/news/IBM-mit-bescheidenem-Umsatz-und-Gewinnanstieg-153216.html