IBM tut was für Thin Clients

IBM will im Herbst eine Middleware vorstellen, mit der Unternehmen eine breite Palette von Büro-Anwendungen für einfache Endgeräte anbieten können.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

IBM will im Herbst eine Middleware vorstellen, mit der Unternehmen eine breite Palette von Büro-Anwendungen für einfache Endgeräte anbieten können. Die IBM Workplace Client Technology soll Unternehmensportale mit unterschiedlichen Portlets für E-Mail, Messaging, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Datenbank-Anwendungen möglich machen, neben denen sich auch marktübliche Anwendungen großer Softwarehäuser wie Microsoft und Adobe aufrufen lassen. Eine offizielle Ankündigung, die IBM im Laufe des Tages herausbringen will, erwähnt laut Pressebericht konkrete Absprachen mit den Softwareherstellern Adobe, Peoplesoft und Siebel.

Zum System gehört neben IBMs Websphere Application Server die angekündigte Middleware sowie eine Client-Anwendung zum Aufruf der Portlets. Client-Pakete will IBM für Windows, Mac OS, Linux sowie diverse mobile Endgeräte auf den Markt bringen. Noch gibt es keine offiziellen Hinweise auf IBMs angestrebtes Lizenzmodell, auch die Größenordnung ist unklar, ab der ein Unternehmen Interesse für IBMs neue Portaltechnik entwickeln könnte. Doch bei den Kosten pro Nutzer macht Big Blue in Bescheidenheit: Die Rede ist von zwei US-Dollar je Monat und Nutzer für den Software-Zugriff; dazu kämen die Kosten für den Websphere-Server.

Zwar verharmlosen die IBM-Strategen das Potenzial ihrer Lösung, Microsofts Office im Unternehmensmarkt zurückzudrängen: Die Workplace Technology biete von sich aus nicht viel mehr als die Funktionen, an die man bereits zum Schreiben und Bearbeiten von E-Mails gewöhnt sei, etwa im Rahmen eines Lotus-Notes-Clients, und schließlich umfasse sie auch die Gelegenheit, bestehende Microsoft-Anwendungen mit reduziertem Wartungsaufwand im Unternehmen zu publizieren. Dennoch wurde die Nachricht vielfach als Kampfansage nach Redmond interpretiert, lässt sie doch Wege erahnen, auch ohne aktuelles Windows und mit deutlich weniger Office-Lizenzen das traditionelle Funktionsangebot aufrecht zu erhalten. (hps)