ICANN muss sich neuen Chef suchen

Rod Beckstrom wird nach nur einer Amtszeit aufhören. Der bisherige Präsident der Internetverwaltung hat sich in letzter Zeit nicht nur Freunde gemacht.

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Von
  • Monika Ermert

Rod Beckstrom, Präsident der Internetverwaltung ICANN, verlässt die Organisation Mitte 2012 nach nur einer Amtszeit. Das gab die ICANN am Dienstag in einer knappen Erklärung (PDF-Dokument) auf ihrer Website bekannt. Die Ankündigung kommt nicht ganz überraschend: Beckstrom hatte sich unter anderem durch seine nicht mit den in der ICANN aktiven Registraren abgestimmten Warnungen vor Angriffen auf das DNS Feinde geschaffen. Überdies wurde Beckstrom für einen beträchtlichen Exodus aus dem Führungsteam des von ihm geleiteten ICANN-Büros verantwortlich gemacht.

Beckstrom werde seine Aufgabe als Präsident und CEO der ICANN bis zum regulären Ende seiner Amtszeit am 1. Juli 2012 wahrnehmen, teilte die ICANN mit, nennt darüber hinaus aber keine Gründe, warum Beckstrom nach nur einer Amtszeit aufhört. Dabei steht eines der großen ICANN-Projekte vor der Tür: Im Januar beginnt die erste reguläre Bewerbungsrunde für neue Top Level Domains.

Die ICANN dürfte sich rasch auf die Suche nach einem neuen CEO machen, um einen reibungslosen Übergang zu sichern. Auch die ersten beiden ICANN-Präsidenten hörten nach jeweils drei Jahren auf, Beckstroms direkter Vorgänger, der Australier Paul Twomey, blieb immerhin sechs Jahre in dem recht hoch dotierten Amt (Grundgehalt 750.000 US-Dollar jährlich). Ob die ICANN-Spitze Beckstrom einen Konkurrenzausschluss auferlegt, nachdem der kürzlich ausgeschiedene Vorsitzende Peter Dengate Thrush nach knapp drei Wochen einen gut bezahlten Job bei einem Anwärter auf neue Top Level Domains angenommen hat, bleibt abzuwarten. (jh)