IDF 2015: Intel Skylake mit voller HEVC-Beschleunigung, aber nur Direct3D 11.2
Die Gen9-GPUs von Intel enthalten zwischen 24 und 72 Ausführungseinheiten und beschleunigen sogar 4K-Filme im HEVC-Format. Auf HDMI 2.0 muss man aber verzichten.
Intel hat im Rahmen der Entwicklerkonferenz Intel Developer Forum (IDF) in San Francisco Details zu Aufbau und Funktionen der Gen9-Grafikeinheiten von Skylake-Prozessoren veröffentlicht. Im Vergleich zur vorherigen Generation hat der Hersteller demnach Änderungen bei der Speicher-Hierarchie, den Rechenfunktionen und den Funktionseinheiten selbst vorgenommen.
Beispielsweise erhöht Intel den L3-Cache auf 768 KByte pro Slice, unterstützt Preemption nun auf Thread-Ebene und verbessert das dynamische Power-Management mit zusätzlichen Clock-Domains, kann also die Taktfrequenz für verschiedene Bereiche der GPU besser steuern. Das soll die Leistungsaufnahme vor allem bei der Wiedergabe von Mediendateien verringern. Wie Intel die Gen9-Grafikchips genau aufbaut, lässt sich ausführlich im Compute-Architecture-Dokument nachlesen (PDF-Datei).
Bis zu 72 Ausführungseinheiten
Intels Grafikeinheit wird es in unterschiedlich starken Versionen geben, nämlich mit 24, 48 und 72 Ausführungseinheiten (Execution Units/EUs). Intern bezeichnet Intel diese als GT2, GT3/GT3e (ohne/mit eDRAM) und GT4, in der Vermarktung tauchen sie als HD Graphics, Iris Graphics und Iris Pro Graphics auf.
In einem weiteren Dokument (PDF-Datei), das Intel auf seinem Server öffentlich zugänglich macht, sind außerdem Details zur DirectX-Kompatibilität und Medienwiedergabe vermerkt. Demnach unterstützen Gen9-GPUs lediglich Direct3D 11.2, Direct3D 12 ist nicht verzeichnet. Allerdings erwähnt Intel "Direct3D 2015" – offenbar sind die Gen9-GPUs also mit einigen Direct3D-12-Funktionen kompatibel, aber wohl nicht mit allen. Intel dürfte im Verlauf des IDF, das am Dienstag begonnen hat, dazu noch mehr verraten. In unserem Test mit dem Skylake-Prozessor Core i7-6700K zeigte das Windows-Tool dxdiag sogar nur Direct3D 11.1 als maximales Funktionsniveau mit den aktuellen Treibern an.
HEVC-Beschleunigung für 4K-Filme
Gen9-GPUs dekodieren und kodieren Videos in den Formaten AVC/H.264 (4K), MPEG2, VP8, MJPEG und HEVC (4K) in Hardware, bei VC1-Clips beschleunigen sie nur den Dekodiervorgang. VP9 wird nicht vollständig unterstützt.
HDMI 2.0 unterstützt die GPU nicht, sondern nur HDMI 1.4. Darüber lassen sich 4K-Fernseher nur mit 30 Hz betreiben. Über den DisplayPort 1.2 lassen sich 4K-Computerdisplays mit 60 Hz ansteuern. Mainboard-Hersteller können aber zusätzliche aktive Konverterchips auflöten, die die DisplayPort-Signale zu HDMI 2.0 wandeln und dadurch 60 Hz ermöglichen. Bisher sind nur drei Mainboards mit einem solchen Konverterchip erhältlich: Asus Z170-Deluxe, Gigabyte GA-Z170X-Gaming 7 und das Gigabyte GA-Z170X-Gaming G1.
(mfi)