Infineon und Toshiba verhandeln weiter

Der angeschlagene Halbleiter-Hersteller Infineon hat Gespräche über eine Zusammenarbeit mit dem japanischen Toshiba-Konzern noch nicht beendet.

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  • dpa

Der angeschlagene Halbleiter-Hersteller Infineon führt seine Gespräche mit dem japanischen Toshiba-Konzern über eine Zusammenarbeit im verlustreichen Geschäft mit Speicherchips fort. "Es gibt noch keinen Abschluss zu vermelden", sagte heute ein Sprecher der Infineon Technologies AG. In Finanzkreisen war über eine unmittelbar bevorstehende Einigung spekuliert worden. Der Infineon-Aktienkurs stieg am Mittwoch um zeitweise mehr als acht Prozent auf 18 Euro.

Der rasante Preisverfall bei Speicherchips hatte Infineon in den vergangenen Monaten schwer zugesetzt und einen großen Teil zu den Verlusten des Konzerns beigetragen. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2000/2001, das am 30. September endete, summierte sich der Verlust vor Steuern und Zinsen in der Sparte Speicherchips auf 340 Millionen Euro (665 Millionen Mark).

Laut Spekulationen in Branchenkreisen könnten Infineon und Toshiba bei einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen ihr Geschäft mit Speicherchips in ein Gemeinschaftsunternehmen auslagern. Die Mehrheit an der Gesellschaft hielte Infineon. Nach Einschätzung von Merck Finck-Analyst Theo Kitz wäre ein solcher Schritt aber nur bei einem anschließenden Börsengang sinnvoll. Dafür sei aber möglicherweise nicht der richtige Zeitpunkt. "Ein Spin-Off sollte erst durchgeführt werden, wenn es auf dem Halbleitermarkt wieder zu einem Aufschwung kommt." Die Ausgliederung und Eigenständigkeit dürfte nach seiner Einschätzung aber noch mindestens zwölf Monate auf sich warten lassen. In dieser Zeit würde sich Infineon mit dem Toshiba-Speichergeschäft "einen Klotz ans Bein binden", sagte Kitz. (dpa) (kav)