Infineon zieht Prognose zurück

Wegen "massiver Verwerfungen" durch das Coronavirus kassiert der Chiphersteller seine Wachstumsprognose. Die Auswirkungen seien schwer abzuschätzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Infineon zieht Prognose zurück

Produktion bei Infineon in Warstein

(Bild: Infineon)

Lesezeit: 2 Min.

Der deutsche Chiphersteller Infineon zieht seine Wachstumsprognose für das laufende Geschäftsjahr zurück. Die Coronavirus-Pandemie verursache "massive Verwerfungen bei globalen Lieferketten, Endmärkten und der Konjunkturentwicklung insgesamt", teilte das Unternehmen am Donnerstag in Neubiberg mit. Für das laufende Quartal (bis zum 31. März) rechnet Infineon mit einem Umsatz "um das untere Ende des prognostizierten Bandes". Angesichts der sich weiter dynamisch entwickelnden Lage seien die Folgen für das Geschäftsjahr 2020 schwer abschätzbar.

Infineon hatte für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzanstieg von rund 5 Prozent gerechnet. Die Pandemie könne jedoch "zu einem spürbaren Umsatzrückgang im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr" führen und die Profitabilität belasten, warnt das Unternehmen. Da aber nicht absehbar sei, "wie lange und wie stark sich die Pandemie wirtschaftlich auswirken wird, sind auch die spezifischen Folgen für Umsatz und Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020 nicht verlässlich abzuschätzen oder genauer zu quantifizieren".

Parallel führt Infineon die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung fort. Maßnahmen zur Sicherung der Profitabilität und Stärkung des Cash-Flows erhalten hohe Priorität. Laut dem Chiphersteller besteht die Möglichkeit, dass sich strategische Bereiche wie die Elektromobilität und das Internet der Dinge "nach der Überwindung der Corona-Krise beschleunigt entwickeln werden".

Alle größeren Fertigungsstandorte von Infineon produzieren derzeit weiter, davon einige mit verringerter Auslastung, teilte das Unternehmen mit. Die Versorgung mit Rohmaterialien sei stabil, Logistikketten inklusive alternativer Transportrouten seien sichergestellt. Darüber hinaus würden Forschung & Entwicklung, das Marketing, Vertrieb und Verwaltung zu einem großen Teil aus dem Homeoffice weitergeführt. (vbr)