Insolvenzverfahren für Qimonda eröffnet
Bei dem insolventen Speicherchiphersteller gab es einen Rückschlag bei der Suche nach einem Investor: Die drei größten russischen Halbleiterhersteller wollen von einem Qimonda-Kauf nichts wissen.
Das Amtsgericht München hat das Insolvenzverfahren für Qimonda am heutigen Mittwoch offiziell eröffnet, teilte eine Sprecherin des Gerichts mit. Zum Insolvenzverwalter sei der Rechtsanwalt Michael Jaffé bestellt worden, der auch als vorläufiger Verwalter fungiert hatte. Die Eröffnung des Verfahrens betrifft neben der Qimonda AG in München auch die Qimonda Dresden GmbH & Co. OHG sowie die Qimonda Dresden Verwaltungsgesellschaft mbH.
Mit dem formalen Schritt müssen nun voraussichtlich rund 3000 Mitarbeiter der Infineon-Tochter in Dresden und München in Transfergesellschaften wechseln. Denn ihr Anspruch auf Lohnfortzahlung im Rahmen des Insolvenzgeldes ist damit ausgelaufen.
Derweil gab es einen Rückschlag bei der Suche nach einem Investor für den insolventen Speicherchiphersteller: Drei erhoffte Interessenten haben abgewinkt. Die drei größten russischen Halbleiterhersteller wollen von einem Qimonda-Kauf nichts wissen, berichtet die in Dresden erscheinende Sächsische Zeitung. Namentlich nannte die Zeitung den Angstrem-Konzern, den Systemanbieter Sitronics und die Firma AFK-Sistema.
Siehe dazu auch:
- Ein schwerer letzter Tag bei Qimonda in Dresden
- Qimonda fährt Produktion weiter runter
- Qimonda lockt Investoren mit Steuergeldern
- Qimonda-Mitarbeiter entscheiden sich für Transfergesellschaft
- Investoren aus Russland und Taiwan angeblich an Qimonda interessiert
- Taiwanischer Konkurrent bekundet Interesse an Qimonda
- Transfergesellschaft für 2200 Qimonda-Mitarbeiter
- Qimonda Portugal hat keine Werkstoffe mehr
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- Chinesisches Unternehmen Inspur bestätigt Interesse an Qimonda
- Qimonda: Ohne staatliche Hilfe droht Zerschlagung
(dpa) / (jk)